Zivilisten ermordet

Syrien verkündet Ende von Militäreinsatz im Westen

Ausland
10.03.2025 12:40

Das Verteidigungsministerium in Syrien hat am Montag das Ende des Militäreinsatzes im Westen des Landes verkündet. Alle Ziele seien erreicht worden, sagte Ministeriumssprecher Hassan Abel. Bei dem Einsatz sollen fast Tausend Zivilpersonen ermordet worden sein (siehe Video oben).

Das berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Bei den Toten soll es sich vor allem um Angehörige der alawitischen Minderheit handeln, darunter Frauen und Kinder. Aktivistinnen und Aktivisten sprechen von „ethnischen Säuberungen“. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

Allerdings gibt es mehrere übereinstimmende Berichte, die von Massakern an hunderten Zivilpersonen sprechen. Insgesamt sollen laut der Beobachtungsstelle für Menschenrechte 1300 Menschen ums Leben gekommen sein, darunter auch Sicherheitskräfte und Kämpfer der alawitischen Minderheit.

Regierungsnahe Kämpfer (Bild: AFP/APA/OMAR HAJ KADOUR)
Regierungsnahe Kämpfer
Protest für die ermordeten Zivilpersonen und Sicherheitskräfte (Bild: AFP/APA)
Protest für die ermordeten Zivilpersonen und Sicherheitskräfte

Großeinsatz „gegen Überreste von Assads Milizen“
Die Kämpfe in der Region Latakia waren am Donnerstag ausgebrochen – und zwar zwischen den Kämpfern der neuen islamistischen Führung und Anhängern des langjährigen Machthabers Assad, der selbst der alawitischen Minderheit angehört. Am Freitag startete die neue Führung einen Großeinsatz gegen „die Überreste von Assads Milizen und deren Unterstützer“.

Die Beobachtungsstelle sprach von „Tötungen, Exekutionen vor Ort und ethnischen Säuberungsaktionen“. Nach der Gewalteskalation hat die NGO Ärzte ohne Grenzen begonnen, medizinische Hilfsgüter an Krankenhäuser zu schicken. Zudem wurde ein Projekt ins Leben gerufen, um Medikamente bereitzustellen und das Personal auf einen möglichen Massenansturm von Verletzten vorzubereiten.

Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa (Bild: AFP/APA/Syrian Presidency)
Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa

Untersuchungskommission angekündigt
Die syrische Übergangsregierung hat am Montag das Ende des Militäreinsatzes in der Küstenregion im Westen verkündet. Zudem wurde eine „unabhängige“ Untersuchungskommission angekündigt, die Übergriffe auf Zivilpersonen unter die Lupe nehmen und Verantwortliche identifizieren soll. „Wir werden mit Entschlossenheit und ohne Nachsicht jeden zur Rechenschaft ziehen, der am Blutvergießen unter der Zivilbevölkerung beteiligt war oder die Befugnisse des Staates überschritten hat“, sagte Übergangspräsident Ahmed al-Sharaa.

Die islamistische HTS-Miliz von Sharaa und verbündete Milizen hatten Damaskus am 8. Dezember 2024 erobert und Assad gestürzt. Die HTS ging einst aus der Al-Nusra-Front hervor, dem syrischen Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

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