Lobby im Vatikan?

Papst: “Schwule nicht ausgrenzen oder diskriminieren”

Ausland
29.07.2013 15:56
Papst Franziskus hat am Montag im Gespräch mit Journalisten während des Flugs von Brasilien nach Rom das Thema "Schwulen-Lobby" im Vatikan angesprochen und dabei überraschend liberale Töne angeschlagen. "Man schreibt viel darüber, doch ich habe keine Liste mit den Namen derjenigen, die an einer Lobby beteiligt wären. Wenn jemand schwul ist und den Herrn sucht, wer bin ich, um ihn zu verurteilen? Man darf diese Personen nicht ausgrenzen oder diskriminieren", so der Pontifex.

Die Kirche schaue nicht auf die Tendenz einer Person, alle seien Brüder. "Wenn sich jemand verliert, muss ihm geholfen werden. Man muss unterschieden, ob er eine anständige Person ist", wurde der Papst zitiert.

Das Problem seien seiner Ansicht nach die Lobbys. "Lobbys sind nicht gut, das bezieht sich auf politische Lobbys, Freimaurer-Lobbys und auch auf Schwulen-Lobbys", so der Heilige Vater.

Die Aussagen dürften den Spekulationen über die Hintergründe der "Vatileaks"-Affäre, die nach Ansicht von Beobachtern mit zum Rücktritt von Papst Benedikt XVI. beigetragen hatte, neuen Schwung verleihen. Italienische Medien hatten in diesem Zusammenhang von einer "Schwulen-Lobby" berichtet, die den Ende Februar aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen Papst erpresst haben soll.

Drei Millionen bei Abschlussmesse in Rio
Franziskus hatte am Sonntag zum Abschied seiner Brasilien-Reise in Rio de Janeiro von einer "unvergesslichen Woche" gesprochen und sich bei den Gastgebern und den Weltjugendtags-Pilgern bedankt. Der Papst zelebrierte vor etwa drei Millionen jungen Pilgern aus aller Welt die Abschlussmesse an Rios Copacabana-Strand (siehe Infobox). Er war während des siebentägigen Besuches von den Jugendlichen euphorisch gefeiert worden. Die Jugend forderte er auf, den Glauben offensiv zu verbreiten.

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