SPÖ ist Nummer eins

VP-Bürgermeisterin in Krems tritt nach Wahldebakel ab

Österreich
07.10.2012 21:39
Die Gemeinderatswahl am Sonntag in Krems hat einen Umsturz gebracht: Die SPÖ ist erstmals nach 1950 wieder die Nummer eins in der niederösterreichischen Stadt. Die Sozialdemokraten unter Spitzenkandidat Primar Reinhard Resch erreichten wie vor fünf Jahren 16 der 40 Mandate, während die ÖVP von 20 auf 15 absackte. Bürgermeisterin Inge Rinke trat noch am Wahlabend zurück. Im Kremser Rathaus sind künftig sechs Fraktionen vertreten.

Insgesamt schritten 62,63 Prozent der 23.060 Wahlberechtigten zu den Urnen. Damit sank die Wahlbeteiligung, die bei der letzten Wahl im Jahr 2007 noch 65,99 Prozent betrug.

ÖVP verliert über 10 Prozentpunkte, SPÖ bleibt konstant
Für die ÖVP bedeuteten 36,18 Prozent der Stimmen ein Minus von knapp 10,1 Prozentpunkten im Vergleich zur Wahl im Jahr 2007. Damit sackte die ÖVP von zuletzt 20 auf nur mehr 15 der 40 Mandate ab. Die SPÖ blieb mit 37,88 Prozent konstant (+0,4 Prozentpunkte) und erreichte wie zuletzt 16 Sitze im Rathaus.

FPÖ, Grüne und Kleinparteien mit Zugewinnen
Die FPÖ legte 2,1 Prozentpunkte auf 7,98 Prozent zu. Viertstärkste Fraktion im Kremser Rathaus bleiben die Kommunisten und Linkssozialisten (KLS) mit nun 6,90 Prozent (+2,7 Prozentpunkte). Sie erreichten ebenso zwei Sitze wie die Grünen mit 5,03 Prozent (+1,2 Prozentpunkte), die ebenfalls ein Mandat dazugewannen. Als sechste Fraktion zieht die Liste Unabhängige Bürger für Krems (UBK) in den Gemeinderat ein. 4,73 Prozent bedeuteten auf Anhieb zwei Sitze.

VP-Bürgermeisterin Rinke geht, Vize Derler folgt
Rinke, erstmals als Spitzenkandidatin der ÖVP in Krems angetreten, sorgte noch vor Vorliegen des vorläufigen Endergebnisses für einen Knalleffekt: "Ich übernehme für dieses Ergebnis die persönliche Verantwortung und biete meinen Rücktritt an." Der Schritt wurde angenommen, die Kremser Volkspartei erteilte in einer kurzfristig einberufenen Vorstandssitzung dem bisherigen Vizebürgermeister Wolfgang Derler "das volle Mandat für die künftigen Entscheidungen sowohl in der Partei als auch in der Gemeinderatsfraktion". "Es war die erwartet knappe Entscheidung in Krems", reagierte Gerhard Karner, Landesgeschäftsführer der ÖVP, kühl auf das Ergebnis. Bürgermeisterin Rinke habe "ihre Entscheidung getroffen, das ist zu respektieren".

SPÖ feiert und sieht "klares Signal für die Zukunft"
SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter gratulierte seinen Genossen in der Statutarstadt zum "Riesenerfolg". "In Krems sind alle Dämme gebrochen", meinte er. Auch SPÖ-Landesvorsitzender und Landeshauptmannstellvertreter Sepp Leitner sprach von einem "sensationellen Wahlerfolg in Krems". Er sieht im Ergebnis "ein klares Signal für die Zukunft". Die Bevölkerung sei bereit für einen neuen Weg, die Kremser wollten eine Politik der Sachlichkeit und Transparenz. SPÖ-Spitzenkandidat Resch sei dafür "ein Garant".

FPÖ: "Show-Polititk der ÖVP wurde abgewählt"
Die FPÖ unter Walter Rosenkranz habe von den im Landtag vertretenen Parteien das größte Plus verzeichnet, freute sich FP-Landesgeschäftsführer Martin Huber. Gleichzeitig habe die Kremser Bevölkerung "die Showpolitik der ÖVP abgewählt".

Grünen-Landesgeschäftsführer zeigt sich "stolz"
"Stolz" zeigte sich der Landesgeschäftsführer der Grünen, Thomas Huber. "Spitzenkandidatin Sandra Mayer und ihr Team haben zu Beginn allein mit ihrer klaren Ansage auf den Plakaten für Aufmerksamkeit gesorgt." Zuletzt hätten sie mit dem ambitionierten Ziel aufhorchen lassen, Krems zur Energiehauptstadt Niederösterreichs zu machen. Sie seien "in aller Munde" gewesen.

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