Italien regt auf

Meloni über Leihmutterschaft: „unmenschlich“

Ausland
12.04.2024 20:43

Harte Worte hat Italiens Premierministerin Giorgia Meloni am Freitag für die Leihmutterschaft gefunden. Sie will nun sogar so weit gehen, sie zu einem „universellen Verbrechen“ zu machen.

„Ich bin der Meinung, dass Leihmutterschaft eine unmenschliche Praxis ist“, zeigte sich Meloni bei einer Konferenz mit dem Titel „Für ein junges Europa: Demografischer Wandel, Umwelt, Zukunft“ überzeugt.

Meloni bekräftigte ihr Vorhaben, im italienischen Parlament einen Gesetzesentwurf durchzusetzen, mit dem Leihmutterschaft zu einem „universellen Verbrechen“ gemacht werden soll. Dem Gesetzesvorhaben zufolge, das derzeit im Parlament diskutiert wird, sollen Italiener, die Kinder mit Hilfe von Leihmüttern im Ausland bekommen, strafrechtlich verfolgt werden. Dies soll auch dann gelten, wenn die Leihmutterschaft in den jeweiligen Ländern im Gegensatz zu Italien legal ist.

Kinder sind „keine Ware im Supermarkt“
„Niemand kann mich davon überzeugen, dass Leihmutterschaft eine Geste der Liebe ist, wie einige behaupten. Kinder wie eine Ware im Supermarkt zu betrachten, ist keine Geste der Liebe. Der legitime Wunsch, ein Kind zu bekommen, darf nicht in ein Recht verwandelt werden, das man sich mit allen Mitteln sichern kann. Leihmutterschaft ist eine unmenschliche Praxis, und ich unterstütze den Gesetzesentwurf, der dies zu einem allgemeinen Verbrechen macht“, so Meloni.

Hier ist Meloni bei der Konferenz:

Laut der italienischen Regierungschefin müsse Europa konkrete Maßnahmen zur Bekämpfung des Geburtenrückgangs ergreifen. Dieser habe unter anderem enorme Auswirkungen auf die Sozialausgaben. „Wenn wir das Gleichgewicht zwischen der aktiven Bevölkerung und den Hilfsbedürftigen nicht wiederherstellen, werden unsere öffentlichen Finanzsysteme nicht mehr tragfähig sein“, warnte Meloni.

In Italien herrscht „demografischer Winter“
Die Geburtenrate in Italien ist im Jahr 2023 weiter gesunken. 379.000 Geburten wurden im vergangenen Jahr gemeldet, das sind 14.000 weniger als 2022, teilte Italiens Statistikamt ISTAT kürzlich mit. Das entspricht 6,4 Geburten pro 1000 Einwohnern. Die Zahl der Geburten in Italien ist seit 2008, dem letzten Jahr mit einem Anstieg, um 34,3 Prozent zurückgegangen.

Die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Frau sank von 1,24 im Jahr 2022 auf 1,20 im Jahr 2023. Das historische Minimum liegt bei 1,19 Kindern, das 1995 registriert wurde. Experten beklagen einen „demografischen Winter“ in Italien, dessen Einwohnerzahl Anfang 2024 auf 58,99 Millionen gesunken ist, was 7000 Personen weniger als Anfang 2023 entspricht.

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