Bis vor Kurzem war die Identität des Chefs der israelischen Elite-Cybereinheit „Unit 8200“ aus Sicherheitsgründen ein gut gehütetes Geheimnis. Nun stolperte er über seine eigene Unvorsichtigkeit.
Yossi Sariel, so der Name des jetzt nicht mehr anonymen Brigadegenerals, sei ein „peinlicher Sicherheitsfehler“ unterlaufen, so der britische „Guardian“. Sariel hat seine Identität demnach versehentlich online preisgegeben, wie die Zeitung enthüllte.
E-Mail führte zu Namen
Denn ein von ihm auf der Plattform Amazon veröffentlichtes Buch enthielt eine anonyme E-Mail-Adresse. Diese führt zu einem privaten Google-Konto, das auf seinen Namen läuft.
Die angegebene E-Mail-Adresse nutze der Kommandant nicht privat, sondern nur im Zusammenhang mit dem Buch, zitierte das Blatt einen israelischen Armeesprecher. Nach Angaben des „Guardian“ bestätigten mehrere Quellen, dass Sariel der Autor des besagten, unter Pseudonym veröffentlichten Buches sei. Besonders klug war das Pseudonym wohl nicht gewählt: Es lautet „Brigadier General YS“ und enthält somit die Initialen des Leiters der Elite-Cybereinheit.
Israelischen Medien zufolge nannte das Militär die Offenlegung von Sariels persönlichen Daten einen Fehler. Die Angelegenheit wird demnach untersucht.
Einheit steht bereits unter Druck
Sariel nimmt dem „Guardian“ zufolge „eine der sensibelsten Rollen im Militär ein“. Der Sicherheitsfehler werde wahrscheinlich weiteren Druck auf ihn ausüben, mutmaßte die Zeitung. Seine für ihre Geheimdienstfähigkeiten geschätzte Abteilung stehe bereits in der Kritik, da sie das Massaker der Hamas am 7. Oktober vergangenen Jahres in Israel nicht vorhergesehen habe.
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