Geschäftsleute besorgt

Brünner-Straße-Radweg als Sackgasse für Bezirk?

Wien
30.03.2024 19:00

Wegen eines neuen doppelspurigen Radwegs werden Parkplätze auf der Brünner Straße in Wien-Floridsdorf wegfallen. Die ansässigen Geschäftsleute sind unglücklich. Sie befürchten, ihre Kunden werden ohne Parkmöglichkeit ausbleiben. Einige reden schon vom Zusperren.

Die Stadt rühmt sich gerne mit dem größten Radwegebaugprogramm. Und die Zahlen zeigen auch, dass immer mehr Radfahrer unterwegs sind. Doch nicht überall sorgt der Ausbau für Jubelstimmung. Auf der Brünner Straße ist statt des bestehenden einseitigen Radwegs ein doppelspuriger Neubau in Richtung stadteinwärts geplant. Dieser soll zwar erst 2026 umgesetzt werden, schon jetzt gehen deswegen aber die Wogen bei ansässigen Geschäftsleuten hoch.

„Wenn der Radweg kommt, ist Schluss“
Durch den neuen Radweg werden auf der Stadteinwärts-Fahrbahn der Brünner Straße sämtliche Kurzparkzonen-Parkplätze wegfallen. Die „Krone“ war vor Ort und hat sich umgehört. An heißen Sommertagen stehen die Kunden bei Marco Perugini Schlange, um sich mit einem Eis zu erfrischen. „Wenn der Radweg kommt, ist es Schluss damit“, ist er überzeugt. Seine Kunden bleiben nach der Arbeit mit dem Auto stehen und nehmen sich ein Eis für daheim mit. Wenn sie keinen Parkplatz finden, werden sie weiterfahren.

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Unsere Kunden bleiben, wenn, dann mit dem Auto stehen, und holen sich ein Eis für zu Hause. Wenn es keine Parkplätze mehr gibt, bricht unser Geschäft ein.

(Bild: Zwefo)

Marco Perugini, Eisverkäufer

„Jetzt schon eine sterbende Geschäftsstraße“
Auch für den Elektrofachhändler Walter Weissborn wäre der Wegfall der Parkplätze in höchstem Maße geschäftsschädigend: „Meine Kunden können den Fernseher ja nicht mit dem Rad transportieren.“ Mit dem Online-Handel hätten es Fachgeschäfte wie seines ohnehin schon schwer. Bestatter Hermann Furtner fasst die Angst aller ansässigen Geschäftsleute in Worte: „Die Brünner Straße ist jetzt schon eine sterbende Geschäftsstraße. Mit dem geplanten Radweg werden dann noch mehr Geschäfte zusperren.“

Immobilienmakler Heinrich Springer spricht sich zwar für Radwege aus, aber bei diesem Projekt vermisst er eine entsprechende Verkehrserhebung, denn bislang sieht er nur vereinzelt Radfahrer auf der Brünner Straße. Und auch Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek kritisiert: „Das ist ein Anschlag auf alle Nicht-Radfahrer und die dortige Geschäftswelt.“

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