Wie reagiert Israel?
Gaza-Hilfsflotte erreichte „Hochrisikozone“
„Wir haben nun die Hochrisikozone erreicht – jenes Gebiet, in dem frühere Flottillen angegriffen und/oder abgefangen wurden.“ Mit dieser Nachricht haben sich die Organisatoren der Gaza-Hilfsflotte am Mittwoch an die Öffentlichkeit gewandt. Seit Tagen warnt Israel die Besatzungen der Boote davor, sich in israelische Gewässer zu begeben. Man werde sie stoppen. Dem Vernehmen nach haben sich bereits zahlreiche Drohnen und nicht idenzifizierte Schiffe den Aktivisten genähert.
Wie die Organisatoren auf Telegram mitteilten, hätten die unbekannten Boote das Gebiet aber inzwischen wieder verlassen. Die Teilnehmer der Flottille hätten vorsorglich Sicherheitsprotokolle aktiviert, um auf eine mögliche Abfangaktion vorbereitet zu sein. Die Leitung der Mission berichtete am frühen Mittwochmorgen außerdem von zunehmender Drohnenaktivität über den Booten. Diese befinden sich 145 Seemeilen von Gaza entfernt.
Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni rief inzwischen die Leiter der Flottille am Dienstagabend eindringlich dazu auf, ihre Mission umgehend zu beenden. Ein Festhalten an einer Konfrontation mit Israel könne das derzeitige „fragile Gleichgewicht“ gefährden, das laut Meloni die Grundlage für einen möglichen Frieden auf Basis des von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Plans bilden könnte. „Ich befürchte, dass der Versuch der Flottille, die israelische Seeblockade zu durchbrechen, einen Vorwand dafür liefern könnte. Auch deshalb bin ich der Meinung, dass die Flottille jetzt aufhören sollte“, betonte Meloni.
An Bord mehrerer Boote gibt es Webcams, die die Fahrt der Flotille live im Internet zeigen:
Italienische Fregatte will nicht weiter vorrücken
Die Marinefregatte „Alpino“ steht den italienischen Aktivisten zur Verfügung, die die Boote der Gaza-Hilfsflotte verlassen möchten. Dies könne unter Einhaltung internationaler Vorschriften und Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, teilte der Generalstab der Marine mit. Die Fregatte werde nicht weiter in Richtung Gazastreifen vorrücken, um eine mögliche Konfrontation mit Israel zu vermeiden. Bereits zehn der 58 Italiener an Bord der Boote haben sich laut den Organisatoren der Hilfsmission entschieden, die Flottille zu verlassen.
Österreicher beteiligen sich auch an Mission
Auch Spanien und die Türkei haben Schiffe entsendet, um ihre Staatsangehörigen an Bord der Flottille zu unterstützen. Die Türkei erklärte, sie überwache die Sicherheit der in Richtung Gaza fahrenden Flottille und sei bei Bedarf bereit, mit ihren Streitkräften Rettungsmaßnahmen und humanitäre Hilfe zu leisten – in Koordination mit internationalen Partnern.
Die Mission besteht aus rund 300 Personen auf etwa 50 Booten. Die Teilnehmer stammen aus 44 Ländern – darunter auch Österreich. Zur Flottille gehören rund 50 Italiener, darunter zwei Parlamentarier und zwei EU-Abgeordnete. Die Aktivisten wollen eigenen Angaben zufolge die israelische Seeblockade der von Palästinensern bewohnten Küstenregion durchbrechen und Hilfsgüter bringen.
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