Ast erschlug Vater

Unwetter-Drama in NÖ macht Bub (7) zur Vollwaise

Österreich
29.07.2012 19:00
Das Unwetter-Drama von Pöchlarn in Niederösterreich am Samstag macht einen Siebenjährigen zur Vollwaise. In der Nacht starb der Vater des kleinen Lukas an seinen schweren Kopfverletzungen. Erst vor einem Jahr war die Mutter des Buben dem Krebs erlegen.

"Der Bub steht jetzt ganz alleine da, die Familie braucht dringend Unterstützung", schildert eine gute Bekannte des beim Sturm durch einen herabstürzenden Ast getöteten Trafikanten Gerhard W. mit tränenerstickter Stimme. Auch Pöchlarns Bürgermeister Alfred Bergner ist erschüttert: "Wir stehen unter Schock, hoffen auf Hilfe für die Familie des Verstorbenen. Auf unserer Homepage gibt es ein Sozialfonds-Spendenkonto." Auch Landeshauptmann Pröll hat Soforthilfe für den Buben in Auftrag gegeben. Aus seinem Büro hieß es am Montag, dass das Kind finanzielle Unterstützung erhalten werde.

Rückblick auf die tragischen Ereignisse von Samstagabend: Der 51-jährige Selbstständige aus Pöchlarn, dessen Eltern ganz in der Nähe einen beliebten Heurigen führen, will den freien Nachmittag nutzen, sich und seinen Sohn Lukas von dem ablenken, was sie seit gut einem Jahr wie ein dunkler Schatten verfolgt: der Krebstod der geliebten Gattin bzw. Mama.

Von Ast am Kopf getroffen
Gemeinsam spazieren sie durch das Gelände des Ritterfestes, begutachten die von den Schaustellern mitgebrachten Rüstungen und Wappen. Kurz vor 18 Uhr verfolgen sie noch eine nachgestellte Mittelalter-Schlacht. Dann das Drama: Binnen Sekunden verwandelt sich eine Brise in einen Orkan, monsunartiger Regen peitscht herab. Instinktiv sucht der Familienvater im Zelt Schutz – sein Todesurteil.

Während der Knabe und zwölf andere Besucher mit teils schweren Verletzungen davonkommen, wird der Tabakhändler von einem Ast am Kopf getroffen. Obwohl die Retter rasch eintreffen, kommt für W. jede Hilfe zu spät. Er stirbt noch in der Nacht im Spital an den Folgen seiner schweren Verletzung.

"Alles ist sehr schnell gegangen"
Bürgermeister Bergner zum tragischen Unglück: "Die Letztverantwortung liegt beim Veranstalter. Sie haben aber vor dem Sturm gewarnt, alles dürfte sehr schnell gegangen sein. Aber natürlich stelle ich mir jetzt die Frage, wie man zukünftig mit solchen Freiluftveranstaltungen umgeht - Unwetter kann es ja immer geben."

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