Tief in der Krise

Nokia will weltweit bis zu 10.000 Stellen streichen

Wirtschaft
14.06.2012 09:27
Der Verluste schreibende Handyriese Nokia will weltweit bis zu 10.000 Stellen streichen und rechnet in seiner Mobiltelefon-Sparte mit noch höheren Verlusten. Der Stellenabbau soll bis Ende 2013 umgesetzt sein, teilte der finnische Konzern am Donnerstag mit. Es würden zusätzliche Restrukturierungskosten von einer Milliarde Euro anfallen. In der Sparte "Devices und Services" werde die operative Marge im zweiten Quartal noch schlechter ausfallen als die minus drei Prozent, die es im ersten Quartal gegeben habe.

In Deutschland etwa ist der Standort für Forschung und Entwicklung in Ulm mit zuletzt 730 Mitarbeitern betroffen. Er soll Ende September schließen. "Deutschland bleibt für Nokia aber ein sehr wichtiger Standort für unsere Entwicklungsaktivitäten", sagte ein Nokia-Sprecher. Das Unternehmen hat unter anderem in Berlin ein Zentrum für ortsbasierte Dienste.

Solche Dienste sollen einer der zukünftigen Schwerpunkte von Nokia werden. Der Plan ist, den Fokus auf die neuen Smartphones der Marke Lumia und verwandte Angebote zu schärfen. Dafür gibt es die Kürzungen bei anderen Geschäftsbereichen. Mit der neuen Strategie geht auch ein breit angelegter Umbau des Führungsteams einher. Es gehen Marketingchefin Jerri DeVard, Handy-Chefin Mary McDowell und Niklas Savander als Zuständiger für Märkte.

Nokia hat für das erste Quartal katastrophale Zahlen vorgelegt: Der Konzern machte fast eine Milliarde Euro Verlust, der Umsatz ging um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Erst vor Kurzem hatte Nokia eingeräumt, nach 14 Jahren die Weltmarktführerschaft als Handyhersteller an Samsung verloren zu haben.

Nokia-Chef Stephen Elop will die dringend benötigte Kehrtwende mit noch härteren Einsparungen durchsetzen. Die jetzt beschlossenen Schritte sollten dabei helfen, Nokia nachhaltig wieder profitabel zu machen. Analysten hatten bereits zuletzt gesagt, Nokia müsse es sehr bald gelingen, das Ruder herumzureißen.

"Es muss eine echte Trendwende in der zweiten Jahreshälfte geben oder es werden ernsthafte Fragen über Nokias Zukunft aufkommen", hatte etwa Ben Wood von CCS erklärt.

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