Nach Berichten über Lieferungen taiwanesischer Spitzentechnologie an Russland trotz bestehender Sanktionen wegen des Ukraine-Krieges hat die Regierung in Taipeh weitere Produkte auf eine Verbotsliste gesetzt. 77 weitere Güter seien dem Katalog der für Russland und Belarus verbotenen Werkzeugmaschinen beigefügt worden, teilte das Außenministerium am Donnerstag mit.
Die Fräs-, Dreh- oder Schleifmaschinen, die Präzisionsarbeiten an unterschiedlichen Materialien durchführen können, hätten Nutzen für militärische und kommerzielle Zwecke, sagte Wirtschaftsministerin Wang Mei-hua.
Wichtig für die Exportkontrollen, die am 8. März in Kraft treten sollen, sei gewesen, dass man gesehen habe, dass die Geräte nach Russland geliefert worden seien. Aus dem Außenministerium hieß es, Taiwan sei entschlossen, alle Schlupflöcher für Sanktionen zu stopfen. „Wir werden weiter mit Partnern zusammenarbeiten und halten zur Ukraine“, schrieb die Behörde auf der Online-Plattform X.
Über Türkei und China nach Russland
Zuvor hatten mehrere Medien berichtet, dass taiwanesische Werkzeugmaschinen die Produkte deutscher, japanischer und schweizerischer Hersteller nach deren Verlassen des russischen Marktes mit Kriegsbeginn ersetzt hätten. Taiwan lieferte die Waren demnach nicht direkt nach Russland. Diese gelangte stattdessen über Händler in der Türkei oder in China, Moskaus wichtigstem Verbündeten, dorthin.
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