Fall Bakary J.

Entlassener WEGA-Mann fiel über seine Ex-Freundin her

Österreich
23.05.2012 16:49
Er war einer jener vier Elite-Polizisten, die im April 2006 den Schubhäftling Bakary J. fast zu Tode folterten, weil er sich gegen seine Abschiebung zur Wehr setzte. Jetzt steht der Ex-WEGA-Beamter Christian S. erneut unter schwerem Verdacht: Er soll seine Ex-Freundin vergewaltigt haben. Nach seiner Einvernahme wurde der Mann auf freiem Fuß angezeigt.

"Krone"-Lesern ist die Folter-Affäre rund um Bakary J. bekannt: Der Gambier sollte per Flugzeug abgeschoben werden, wehrte sich vor dem Start aber so heftig, dass der Pilot sich weigerte, ihn mitzunehmen. Vier Polizisten der Sondereinheit WEGA eskortierten den Schubhäftling schließlich zu einer Lagerhalle in Wien-Donaustadt und inszenierten eine Scheinhinrichtung - Bakary J. überlebte knapp.

Einer von vier schuldigen Polizisten
Alle vier Polizisten wurden nach jahrelangem Hin und Her der Folter und Misshandlung schuldig befunden - einer verlor alle Pensionsansprüche, ein weiterer wurde in den Innendienst versetzt, die beiden anderen gefeuert.

Polizisten nahmen Ex-Kollegen fest
Einer von ihnen, Christian S., sorgte in der Nacht auf Dienstag offenbar erneut für einen Gewaltexzess. Die Vorwürfe: Der 44-Jährige soll in die Wohnung seiner "Ex" in der Ramperstorffergasse in Wien eingedrungen sein und die Frau vergewaltigt haben. Polizisten fanden das verstörte Opfer und nahmen ihren Ex-Kollegen fest.

Er zeigte sich bei seiner Einvernahme nicht geständig, sondern gab an, dass sämtliche sexuellen Handlungen in beiderseitigem Einverständnis erfolgt seien. Er wurde auf freiem Fuß angezeigt.

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