„Job mit Garantie? Hier darf man noch Nazi sein“: Eine vermeintliche Werbung für eine Karriere beim Bundesheer entpuppte sich in Linz als perfide Nachbildung. Beim Bundesheer dementiert man vehement die Vorwürfe. Der Fall wurde auch der Staatsanwaltschaft übergeben.
Auf dem ersten Blick schaut das Plakat im Schaukasten der Bushaltestelle am Hessenplatz wie ein Original aus, erst bei genauerer Betrachtung wird man stutzig. „Job mit Charakter? Hier darf man noch Nazi sein.“, steht in großen Buchstaben im typischen Bundesheer-Design auf dem Plakat. Hinterlegt wird der Text mit einem getarnten Soldaten, auch das Logo und die Website der staatlichen Einrichtung sind angegeben.
Aus Schaukasten herausgenommen
„Das ist eine absolute Frechheit, die Plakate stammen auf gar keinem Fall von uns“, reagiert Oberst Gerhard Oberreiter erbost auf „Krone“-Anfrage. Gleich zwei solcher Plakate wurden am Dienstagmorgen im Bereich Hessenplatz entdeckt. „Wir wissen nicht, wer es getan hat. Wir haben die Plakate jedenfalls aus dem Schaukasten herausgenommen und die Staatsanwaltschaft informiert“, bestätigt der Linzer Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter.
„Antisemitischer Telegram-Kanal“
Auf dem Plakat werden harte Vorwürfe gegen das Bundesheer erhoben: „Mehrere wegen Wiederbetätigung verurteilte Personen sind weiterhin beim Bundesheer aktiv. Des weiteren ist bekannt, dass Grundwehrdiener im Umfeld der rechtsextremen Identitären-Bewegung aktiv sind, hohe Offiziere einen antisemitischen Telegram-Kanal betreiben sowie Wehrmachtslieder gesungen werden.“
Ermittlungen laufen
Beim Bundesheer widerspricht man den Behauptungen auf dem gefälschten Plakat vehement: „Fakt ist, dass es das, was auf dem Plakat steht, so bei uns nicht gibt.“ Aus welcher Richtung die freche Attacke kommt, gehört noch ermittelt. Interessant werden auch die strafrechtlichen Folgen sein.
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