Ein Tumor in der Bauchspeicheldrüse macht zu Beginn eher unspezifische Beschwerden wie Verdauungsprobleme. Halten diese jedoch länger an, sollte auch an eine ernste Erkrankung gedacht werden.
Das Pankreaskarzinom zählt nach wie vor zu einer der gefährlichsten Krebserkrankungen. Die Heilungschance fünf Jahre nach Diagnosestellung liegt bei unter zehn Prozent. Die Zahl an Neuerkrankungen hat sich seit den 1980er Jahren bis heute beinahe verdoppelt.
Gürtelförmige Bauchschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen, ungewollter Gewichtsverlust von mehr als drei Kilogramm, Völlegefühl und Appetitlosigkeit: Da diese Beschwerden für sich allein jeweils unspezifisch sind und im Alltag immer wieder vorkommen, gestaltet sich die Diagnose oft schwierig. Treten aber mehrere der genannten Symptome über einen Zeitraum von etlichen Wochen ohne Besserungstendenz auf, oder kommt Diabetes, vielleicht gar Gelbsucht dazu, muss an Pankreaskrebs gedacht werden.
Auch die Gene spielen eine Rolle
Menschen, in deren unmittelbarer Verwandtschaft (zwei oder mehr Verwandte ersten Grades - Eltern/Geschwister) Bauchspeicheldrüsenkrebs gehäuft aufgetreten ist, haben ein deutlich höheres Risiko, ebenfalls davon betroffen zu sein.
In diesem Fall empfiehlt sich, auch ohne Symptome, jährlich zur Vorsorge zu gehen. Die jeweilige Person sollte bei dieser Untersuchung zehn Jahre jünger sein, als der jüngste betroffene Angehörige zu Beginn seiner Erkrankung war.
„Krone GESUND“ befragte dazu Prof. Dr. Martin Schindl, MedUni Wien:
Wie kann man die Erkrankung diagnostizieren?
Neben Computertomografie (CT) mit Kontrastmittel wird auch noch ein Blutbild mit Werten für die Bauchspeicheldrüse (Amylase und Lipase), Galle (Bilirubin und alkalische Phosphatase) und Leber (GOT, GPT und GGT) sowie den Tumormarkern CEA und CA19.9, gemacht. Eventuell kann zusätzlich auch noch eine Magnetresonanztomographie (MRT), ebenfalls mit Kontrastmitteleinspritzung, erfolgen.
Bei unklarem Befund in Computertomografie, MRT und Biopsie wird eine Endosonografie gemacht: Dabei wird ein flexibler Untersuchungsschlauch, der an seiner Spitze sowohl eine Optik als auch eine Ultraschallsonde besitzt, über den Mund eingeführt.
Welche Therapiemöglichkeiten stehen zur Verfügung?
Die komplette Entfernung des Primärtumors und der umgebenden Lymphknoten kombiniert mit Chemotherapie bietet die höchste Heilungschance. Bei zunächst nicht komplett entfernbaren Tumoren wird mit einer neoadjuvanten Chemotherapie (Behandlung mit zytostatischen Substanzen bereits vor einer geplanten Operation) begonnen. Ziel: Den Tumor zu schrumpfen.
Ist die Erkrankung bereits so weit fortgeschritten, dass umgebendes Gewebe oder Blutgefäße weitreichend betroffen sind, oder es bereits Absiedelungen des Tumors in anderen Organen gibt, bleibt nur mehr die Chemotherapie, um die Erkrankung in den Griff zu bekommen.
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