Deutschkenntnisse und Arbeit gelten in Oberösterreich als Schlüssel zur gelingenden Integration. Doch warum sind dann so viele Menschen ausländischer Herkunft in unserem Bundesland arbeitslos? Und wie könnte die Landespolitik das verbessern?
Das möchte der SPÖ-Landtagsklub in Person seines Arbeitsmarktsprechers Karl Schaller vom zuständigen Landesrat Markus Achleitner (ÖVP) in der nächsten Landtagssitzung am 16. November wissen. Thema ist dabei die Tatsache, dass seit vielen Monaten die Arbeitslosenzahl der ausländischen Arbeitskräfte (Menschen, die nicht die österreichische Staatsbürgerschaft besitzen) in Oberösterreich stark steigt. Sichtbar ist das in den Monats-Statistiken des AMS OÖ.
Ein Zuwachs um 26,1 Prozent
Aktuell ist es, wie die SPÖ aufzeigen möchte, „so extrem, dass mehr als drei Viertel der zusätzlichen Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahresmonat auf die Gruppe der arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländer entfallen“. Anders formuliert: Im Oktober 2023 waren in Oberösterreich um 26,1 Prozent mehr Menschen ausländischer Herkunft arbeitslos gemeldet als im Vergleichsmonat des Vorjahres; in absoluten Zahlen sind es um 2166 nichtösterreichische Personen mehr.
Was ist mit der Arbeitsmarktstrategie?
Es geht der SPÖ dabei auch darum, „die Arbeitsmarktstrategie Oberösterreich 2030“ ernst zu nehmen„, worauf Schallers konkrete Frage an Achleitner zielt: „Welche Veränderungen sind notwendig, um die von Ihnen in der Arbeitsmarktstrategie ,Arbeitsplatz Oberösterreich 2030‘ formulierten Ziele - etwa für die bessere Integration von ausländischen Arbeitskräften in den oberösterreichischen Arbeitsmarkt - wirksam zu erreichen?" Im Fachkräfteprogramm der Strategie wird die Integration von Migranten in den Arbeitsmarkt als eine zentrale Herausforderung genannt.
Eine gegenläufige Entwicklung
„Mehr Ausländer ohne Arbeit“ stimmt im Jahresvergleich der Oktober-Monate. Es stimmt aber auch umgekehrt. „Mehr Ausländer in Arbeit“, denn mehr als 150.000 der mehr als 700.000 Beschäftigten in Oberösterreich sind Menschen ohne hiesige Staatsbürgerschaft, und das ist ein Plus von 4,6 Prozent. Wobei in der AMS-Statistik nicht unterschieden wird, wie viel Integrationsbedarf ein arbeitsloser Ausländer eigentlich hätte.
Darum hat die SPÖ-Anfrage durchaus Spannungspotenzial. Denn eine nähere Analyse des Zuwachses von Arbeit und zugleich Arbeitslosigkeit könnte aufschlussreich sein.
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