Der aktuelle Personaldirektor der Oberösterreichischen Gesundheitsholding geht bald in Pension. Der Vorstand kann aber noch keinen Nachfolger suchen, weil ÖVP-Gesundheitsreferentin Christine Haberlander die Ausschreibung schon seit Monaten liegen lässt.
Der Vorstand der Oberösterreichischen Gesundheitsholding ist aktuell ein wenig irritiert: Der langjährige Personaldirektor Martin Rupprecht erreicht bald sein Pensionsalter und hat auch angekündigt, die Krankenhausgesellschaft bald zu verlassen. Eventuell mit Resturlaub sogar heuer noch.
Was den OÖG-Vorstand um Franz Harnoncourt, Karl Lehner und Harald Schöffl ärgert: Ihnen sind die Hände gebunden, um den Top-Job endlich ausschreiben zu können. Eine Persönlichkeit für diese Funktion findet man nicht von heute auf morgen, hier muss mit Fingerspitzengefühl vorgegangen werden. Immerhin ist der Personaldirektor in der OÖG für 16.000 Mitarbeiter – von der Reinigungskraft bis zum hochdekorierten Primar – verantwortlich.
Haberlander hält Vorstand mit Lasso zurück
Warum es bei der Ausschreibung hakt: Diese liegt laut Insidern seit Monaten unerledigt im Büro von Gesundheitsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin Christine Haberlander und wartet auf die Freigabe.
Die ÖVP-Politikerin hält die Chefs in der OÖG sozusagen mit dem Lasso zurück. Offenbar ist man sich in der ÖVP nicht klar darüber, welche Person mit schwarzem Hintergrund eingesetzt werden soll.
Dass solche Posten politisch besetzt werden, ist in Oberösterreich üblich. Rupprecht war vor seinem Engagement bei der OÖG in der Vorgängerorganisation „Gespag“, der Gesundheits- und Spitals AG. Davor war er im Personalwesen des Landes OÖ ein wichtiger Kopf und galt dort als Vertrauter von Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer und dessen legendärem Vize Franz Hiesl.
LH-Vize gibt Ausschreibung nicht frei
Dass Haberlander die Ausschreibung nicht freigibt, ist das eine Ärgernis, das andere ist die Einmischung der ÖVP bei derartigen Postenbesetzungen, für die es natürlich keine rechtliche Grundlage gibt.
Ungeklärt ist auch, wer Jutta Oberweger (sie wird PR-Chefin bei Raiffeisen unter dem neuen General Reinhard Schwendtbauer) in der OÖG nachfolgt. Vorerst soll es eine interimistische Lösung geben, Oberwegers Platz als Gesicht und Stimme nach außen wird vorerst von ihrer Stellvertreterin Christine Dörfel übernommen, der Ehefrau von Landesrat Christian Dörfel.
Nach dem Kommunikationsdesaster im Fall Kirchdorf (ein Arzt soll beim Tod zweier Patienten nachgeholfen haben) wird aber eine generelle Neuausrichtung der PR-Strategie überlegt. Auch hier ist noch nichts fix.
Baut Politik noch vor Wahl den Vorstand um?
Möglich ist, dass die ÖVP in Absprache mit der FPÖ im Hinblick auf die Landtagswahl 2027 in der OÖG überhaupt alles neu aufstellen möchte. Die Vorstände Harnoncourt und Lehner sind ebenfalls bald im Pensionsalter, Schöffl wird nächstes Jahr 60. LH-Vize Haberlander selbst wird ja stets Interesse an einer solchen Spitzenposition nachgesagt...
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