Vor Wiener Stadttempel

Israel-Fahne abgerissen: Mädchen (17) ausgeforscht

Wien
22.10.2023 16:04

Nach dem bestürzenden Vorfall vor dem Wiener Stadttempel (die „Krone“ berichtete) konnte die Polizei am Sonntag eine Tatverdächtige (17) ausforschen. Sie soll mit weiteren Personen verhetzende Parolen gerufen und die israelische Flagge, die an dem Gebäude der Israelitischen Kultusgemeinde angebracht war, aus der Verankerung gerissen haben. 

Den Ermittlern ist es gelungen, das 17-jährige Mädchen auszuforschen. Sie wurde bereits vom LVT Wien zu den Tatvorwürfen vernommen.

Gibt Sachbeschädigung zu, bestreitet Verhetzung
Sie zeige sich zur Sachbeschädigung geständig, die Vorwürfe der Verhetzung bestreite das Mädchen allerdings. Sie soll zu dem Zeitpunkt in der Nacht auf Samstag stark alkoholisiert gewesen sein. Außerdem soll sie die anderen Personen erst kurz vor der Tat kennengelernt haben und diese hätten sie laut eigener Aussage auch zu der Tat motiviert.

Die 17-Jährige wurde auf freiem Fuß angezeigt. Die Ermittlungen zu den anderen Tatverdächtigen laufen.

Vorfall sorgt für allgemeines Entsetzen
Der Vorfall vor der Synagoge in der Nacht auf Samstag sorgte in Wien für Entsetzen. Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) verurteilte den Vorfall auf Twitter (X) „aufs Schärfste“.

Laut Polizei wollte ein Zeuge des Vorfalls in der Nacht auf Samstag eine Täterin anhalten. Bei dem Versuch soll er von mehreren unbekannten Personen davon abgehalten und von einem Mann geschlagen worden sein. Dadurch wurde er im Gesicht verletzt. 

24-Stunden-Überwachung eingeführt
Die Polizei hat nun beschlossen, das Objekt permanent zu überwachen. Nicht nur in sozialen Medien, sondern auch seitens der SPÖ, der NEOS und von Teilen der Grünen kam am Sonntag Kritik auf, warum nicht einmal die Hauptsynagoge Wiens rund um die Uhr bewacht wurde.

Karner verteidigt Verhalten der Polizei
Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) verteidigte am Sonntag das Verhalten der Exekutive, die bisher (zumindest sichtbar) nur zu den Öffnungszeiten der Synagoge präsent war. Der Polizei sei bewusst gewesen, dass die Gefahr für jüdische Einrichtungen derzeit besonders groß ist. Daher habe man Präsenz und verdeckte Präsenz erhöht. Vorrangig sei aber zunächst der Schutz von Menschen unter anderem vor jüdischen Schulen, Geschäften und Sporteinrichtungen gewesen.

(Bild: APA/FLORIAN WIESER)

Karner betonte auch, dass er sich mehrfach mit dem Präsidenten der Israelitschen Religionsgemeinschaft, Oskar Deutsch, ausgetauscht habe, weil hier enge Abstimmung wichtig sei. Auch der Wiener Polizeipräsident Georg Pürstl unterstrich, dass man nicht nur mit den für Staatsschutz und Nachrichtendienst Verantwortlichen, sondern auch mit den mit Sicherheitsfragen befassten Personen der Israelitischen Kultusgemeinde „in engster Abstimmung“ sei.

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