Mit dem Chips Act ist am Donnerstag ein EU-Gesetz für milliardenschwere Staatshilfen für die Halbleiterindustrie in Kraft getreten. Es erlaubt den Mitgliedstaaten, Investitionen in innovative Technologien und Kapazitäten für die Herstellung von Halbleitern zu subventionieren. So soll die Chipproduktion innerhalb der EU angekurbelt und die Abhängigkeit von anderen Ländern verringert werden.
„Der weltweite Wettlauf um die Führung bei Chips ist eine Tatsache, und Europa muss sich seine aktive Rolle dabei sichern. In der EU verfügen wir über große Talente und Forschungseinrichtungen, aber wir verpassen es, diese Vorteile mit der Produktion und der Einführung der Technologie zu verbinden. Der Chips Act wird Investitionen und Forschungseinrichtungen unterstützen, damit Europa zu einem innovativen Kraftzentrum mit einem starken Anteil am Weltmarkt werden kann“, sagte EU-Kommissionsvizepräsidentin Vera Jourova.
Die EU will ihren Weltmarktanteil laut Kommission von zehn Prozent auf „mindestens 20 Prozent bis 2030“ verdoppeln. Die EU-Kommission will dafür 43 Milliarden Euro aus öffentlichen und privaten Mitteln mobilisieren. Aus dem EU-Haushalt sollen 3,3 Milliarden Euro bereitgestellt werden; der Rest soll aus der Privatwirtschaft kommen.
Neue Werke von Infineon und Intel in Deutschland
In Deutschland will der Staat im Rahmen des Chips Act etwa den Bau einer Chipfabrik von Infineon in Dresden mit einer Milliarde Euro oder den einer Chipfabrik von Intel in Magdeburg mit knapp zehn Milliarden Euro fördern. Weitere fünf Milliarden sollen in ein Werk des taiwanischen Marktführers TSMC in Dresden fließen.
90 Prozent der modernsten Chips kommen derzeit aus Taiwan, Südkorea und zusehends aus China. Das EU-Parlament hatte dem Chips Act im Juli mit überwältigender Mehrheit zugestimmt. Mit dem Inkrafttreten des Gesetzes können die Mitgliedstaaten ab sofort Subventionen freigeben.
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