Der Rechnungshof fordert mehr Tempo bei der Sicherung von Eisenbahnkreuzungen. 44 Prozent der Bahnübergänge seien nicht gesichert, was immer wieder zu Todesfällen führt.
Erst vor Kurzem kam es in Sebersdorf an einem unbeschrankten Bahnübergang zu einem Unfall, bei dem eine Frau und ihr 17-jähriger Sohn ihr Leben lassen mussten. Der Ruf nach besseren Sicherheitsvorkehrungen wird seither wieder lauter.
Dazu passt der am Freitag veröffentliche Rechnungshofbericht, wonach 44 Prozent der öffentlichen Eisenbahnkreuzungen in Österreich noch immer nicht gesichert seien. Untersucht wurden die Jahre 2017 bis 2021, konkret nahm man ÖBB, Graz-Köflacher Bahn sowie die Salzburger Lokalbahn unter die Lupe.
45 Tote: Rechnungshof drängt auf mehr Sicherheit
Die Bilanz: 376 Unfälle mit 45 Toten und 81 Schwerverletzten haben sich gesamt im Prüfungszeitraum an Eisenbahnkreuzungen ereignet. Der RH drängt nun auf mehr Tempo bei der Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen, auch deshalb, weil die Überprüfungsfrist zur Eisenbahnverordnung nächstes Jahr abläuft.
Oft würde es am Geld scheitern: „Für zwei Drittel der Kosten, die bei GKB und ÖBB für die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen angefallen waren, waren zur Zeit der Prüfung noch Verfahren offen, wer die Kosten trägt“, heißt es in dem RH-Bericht. Die Experten empfehlen daher, einen gesetzlich normierten Verteilungsschlüssel anzuwenden, sofern sich Eisenbahnunternehmen und Straßenerhalter (Länder, Gemeinden) nicht einigen können.
GKB und ÖBB betonen indes, dass es mittelfristig nur mehr Unterführungen oder technisch gesicherte Eisenbahnkreuzungen geben wird.
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