Elina Garanca begeisterte dreimal als Carmen das Publikum auf den Grazer Schloßberg-Kasematten. Die „Krone“ hat den Opernstar zum Sommergespräch getroffen.
Die international gefeierte Opernsängerin liebt die Natur und ist offiziell als Botschafterin des Umwelt- und Gesellschaftsprojekts Bio-Bienen-Apfel von Frutra engagiert. Mit Theaterholding-Geschäftsführer Bernhard Rinner und Parkhotel-Eigentümer Philipp Florian bemalte Elina Garanca im Rosengarten des Grazer Parkhotels einen Bienenstock.
„Krone“: Frau Garanca, wie zufrieden sind Sie mit Ihrem Werk?
Elina Garanca: Es geht. Ich habe viele Talente, aber Malen gehört definitv nicht dazu.
Sie waren jetzt ein paar Tage in Graz. Wie gefällt Ihnen die Stadt?
Ich bin ja sogar Ehrenmitglied des Musikvereins Graz. Ich war schon öfter hier. Aber immer nur für einzelne Auftritte, da blieb keine Zeit für Sightseeing. Diesmal war es anders, das habe ich sehr genossen.
Haben Sie schon Zeit für einen Sommer-Urlaub mit der Familie gehabt?
Es war alles geplant, aber dann kam das Engagement bei den Bayreuther Festspielen. Damit wurde ein Traum von mir endlich Realität. Den Urlaub werden wir im nächsten Jahr nachholen.
Wir sitzen hier inmitten von duftenden Rosen, Lavendel und Kräutern – wie wichtig ist Ihnen Natur?
Enorm. Die Natur ist schließlich die schönste und wichtigste Bühne der Welt, die wir gemeinsam schützen können und müssen. Dieses Thema wird auch heute leider noch immer viel zu sehr vernachlässigt. Deswegen freut es mich umso mehr, dass ich meine Stimme als Botschafterin des Bio-Bienen-Apfels für die Wichtigkeit der Artenvielfalt einsetzen kann.
Warum engagieren Sie sich als Opernstar von Weltrang ausgerechnet für die Bienen?
Weil es das ist, was ich lebe – der Natur Achtsamkeit und Aufmerksamkeit zu geben. Ich mache es aus Überzeugung und weil ich damit nicht nur als Sängerin, sondern auch als Mensch wahrgenommen werde.
Welchen Bezug haben Sie eigentlich zu Honig?
Tatsächlich einen sehr großen. Honig ist für Sänger schließlich ein täglicher Begleiter. Schon in meiner Kindheit in Lettland, wo mich die Sommermonate auf dem Bauernhof meiner Großeltern sehr geprägt haben, haben die Bienen und das Honigbrot eine wichtige Rolle gespielt. Ich habe schon als kleines Mädchen gelernt, im Einklang mit der Natur zu leben und wir alle sollten verstehen, dass wir von der Natur nicht nur nehmen können. In meinem Herzen bin ich noch immer ein kleines Bauernmädchen. Darum schenke ich den Bienen die Aufmerksamkeit.
Wie wichtig ist es Ihnen, diese Werte auch Ihren Töchtern weiterzugeben?
Ich will meine Kinder lehren, dass wir ohne Natur nicht weitermachen können. Die Menschen sind nur ein Teil dieser Welt, wir müssen im Einklang mit der Natur leben und einsehen, dass wir nicht nur nehmen können. Jeder Einzelne kann die Welt nicht verändern, aber ein Tropfen trifft auf den nächsten Tropfen bis das Glas schließlich voll ist.
Wie kann man seinen Beitrag leisten?
Es sind oft schon Kleinigkeiten. Wir als Familie etwa trennen den Müll sehr sorgfältig, das Wasser während des Zähneputzens läuft nicht, wir gehen viele Wege zu Fuß und fahren nicht immer mit dem Auto. Je mehr jeder tut, je mehr Projekte es rund um Nachhaltigkeit und Naturschutz gibt, umso besser. Die Natur zeigt uns ja immer wieder durch Unwetterkatastrophen, wie höchst es an der Zeit ist, unsere Gewohnheiten zu verändern.
Was können die Menschen eigentlich von den Bienen lernen?
Den Zusammenhalt. Sie schützen einander und sie unterstützen einander, Bienen arbeiten füreinander und miteinander. Wir werden das in Zukunft noch besser erforschen können, denn eines meiner Projekte wird ein eigener Bienenstock sein. Schließlich sind wir alle so sehr von der Arbeit der Bienen abhängig.
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