Prozess in Feldkirch

Busfahrer nach Streit abgewatscht: Geldstrafen

Die beiden Angeklagten vor Gericht.

(Bild: Chantall Dorn , Krone KREATIV)

Nach einem handfesten Streit mit einem Busfahrer mussten sich am Donnerstag zwei syrische Staatsbürger am Landesgericht Feldkirch verantworten.

Angeklagt sind die beiden  Männer, 20 und 24 Jahre alt,  wegen eines Vorfalls am 12. März dieses Jahres: Auf der Fahrt von Rankweil nach Meiningen geraten sie nachts mit dem Fahrer des Landbusses übers Kreuz, weil sich der ältere der beiden Fahrgäste weigert, eine mitgebrachte Bierflasche zu entsorgen. Auch den Aufforderungen des Fahrers, auszusteigen, kommen die beiden nicht nach. Zudem zeigt der Flaschenbesitzer zwar dem Fahrer auf Geheiß seinen Ausweis, ist jedoch nicht bereit, diesen dem Fahrer auszuhändigen. Die Situation eskaliert.

„Er hat dann einfach die Türen verschlossen. Ich habe ihn mehrmals gebeten, diese wieder zu öffnen, da ich an Epilepsie leide und Panikattacken bekomme. Aber er ignorierte das“, erzählt der 24-jährige Syrer. Dann sei alles sehr schnell gegangen. In seiner Panik habe er dem Busfahrer zwei Ohrfeigen verpasst, als dieser ihn festhielt und zu Boden brachte. Sein Freund sei ihm dann zu Hilfe gekommen und hätte versucht, den Busfahrer von ihm wegzuziehen. Als der 47-Jährige schließlich wieder die Türen des Transportmittels öffnet, schmeißt der 24-Jährige die Bierflasche gegen die Windschutzscheibe, die schließlich zerbricht. Der Zweitangeklagte droht dem Lenker unterdessen: „Hey, Du Türke, Du bist fertig. Ich leg Dich um und grab Dich unter die Erde!“

Die beiden Angeklagten bekennen sich zu den Vorwürfen schuldig, geben aber zu verstehen, dass nicht sie die Aggressoren gewesen seien. Die Frau Rat sieht das etwas anders und verhängt über beide Beschuldigte Geldstrafen von 960 beziehungsweise 1440 Euro.