Gerhard Pöttler, Ex-Parteichef der MFG Salzburg und Spitzenkandidat der Liste „WIRS“ bei den vergangenen Landtagswahlen will Geschäftsführer der Landeskliniken werden. Dafür würde er auch persönliche Opfer bringen.
Es bleibt spannend. Die Salzburger Landeskliniken (SALK) suchen noch immer einen einen neuen Geschäftsführer. Nach einem verpatzten ersten Auswahlverfahren wurde das Feld für weitere Bewerber geöffnet. Bis zum Fristende trudelten 32 Bewerbungen ein, fünf davon von Frauen.
Bemerkenswert: Ausgerechnet Gerhard Pöttler, scharfer Kritiker von Coronamaßnahmen und Politiker zweier Impfgegnerparteien, möchte die Geschicke der SALK lenken. „Für mich ist das eine Herzenssache. Ich bin den SALK eng verbunden“, so der promovierte Jurist. Pöttler hat langjährige Führungserfahrung im Gesundheitsbereich, war bis Ende 2010 Wirtschaftsdirektor der SALK. Zuletzt arbeitete er als selbstständiger Gesundheitsökonom.
Vom beliebten Chef zum Corona-Aktivisten
Ob ihm sein politisches Engagement bei der Bewerbung nicht im Wege sei? „Ich sehe das entspannt. Wir haben riesige Probleme und ich habe die Lösungen. Es wäre gut, wenn die Landesregierung über ihren Schatten springt.“ Öffentlich nennen will Pöttler seine Lösungsansätze noch nicht. Er verweist aber auf sein Buch zum österreichischen Gesundheitssystem. Jenes Buch, in dem er noch die Bedeutung einer guten Durchimpfung hervorgehoben hatte...
Zu seiner Zeit bei den SALK war Pöttler beim Personal beliebt. Damals gingen gar Primare auf die Barrikaden, als er versetzt werden sollte. Während der Pandemie gab es hinter den Klinikmauern Kopfschütteln für Pöttlers Aktivismus. Wie er diese Gräben überwinden will? „Ich würde auf alle zugehen, die mich nicht sofort als Verschwörungstheoretiker abkanzeln.“ Die Politik würde er für den Job an den Nagel hängen.
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