Glawischnig erinnerte sich in ihrer Rede an ihre Anfangszeit als Umweltaktivisten, als sie 1990 - "immer die Handschellen in der Handtasche" - im Ennstal gegen ein Straßenprojekt protestierte. Die Bedeutung der Grünen zeigt sich für sie an der Verankerung des Umweltgedankens: Eine Idee sei von den anderen so lange bekämpft worden, bis sie sich durchgesetzt habe - "und am Ende waren alle dafür".
Von Anfang an seien die Grünen für Kontroll- und Aufklärungsarbeit, inhaltliche Opposition und Verbundenheit mit der Zivilgesellschaft gestanden, so Glawischnig. Neu hinzugekommen sei das grüne Regieren auf Gemeinde- und Länderebene, und zwar mit sauberen Händen, wie sie betonte. In den kommenden Jahren ortete sie große Chancen, man könne Österreich eine Alternative eröffnen. Angesichts weltweiter Krisen sei es nun "wieder Zeit, dass gewählte Politiker die Regeln machen", sagte die Bundessprecherin.
"Sauberster Antifaschismus"
"Die Grünen sind angekommen als historische Tatsache, das ist nicht wegzuleugnen", bestätigte Meissner-Blau. Allerdings sah sie auch Anlass zur Kritik, viele Potenziale seien nicht genutzt worden. "Die Leute haben geglaubt, die Grünen müssen nur dasitzen, und die Stimmen kommen." Immerhin attestierte sie ihrer Partei vor den Festgästen - unter ihnen auch der von den Grünen heftig angefeindete Dritte Nationalratspräsident Martin Graf von der FPÖ - "saubersten Antifaschismus".
Launig wurde es dann in einer Diskussionsrunde früherer Klubchefs. Peter Pilz, schon 1986 als Abgeordneter mit dabei, erinnerte an seine damalige Aussage, maximal acht Jahre lang in der Politik bleiben zu wollen. Dieses Versprechen erneuere er nun. Für seine Partei sah er "alle Chancen dieser Welt" - etwa jene, die ÖVP bei der nächsten Nationalratswahl zu überholen. Ex-Europaparlamentarier Johannes Voggenhuber spöttelte darüber, dass die Grünen in den 25 Jahren nicht nur ihre Kinderkrankheiten, sondern auch ihre Eltern loswerden mussten.
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