„Nicht abschreiben“

Neuer SPÖ-Chef: Kann Babler das Kanzleramt holen?

Politik
12.06.2023 06:00

Andreas Babler will ein Comeback der SPÖ schaffen. Welches Potenzial steckt in ihm, wenn der Anfangszauber vorbei ist? Die „Krone“ bat Meinungsforscher um ihre Einschätzung.

Für seine Fans besitzt er eine Faszination, die schon Messias-Dimensionen annimmt. Skeptiker in der SPÖ sind überzeugt, dass der neue Frontmann Andreas Babler kein Comeback für die Roten im Kanzleramt schaffen wird.

Hat er eine Chance im Kanzlerrennen? Oder ist Österreich, das traditionell Mitte-rechts wählt, für Bablers linke Politik (noch) nicht bereit?

Babler polarisiert wie kein SPÖ-Chef zuvor
„Viele lächelten, als Wolfgang Schüssel am Parteitag 1997 sagte, mit eurer Hilfe will ich Kanzler werden. Es wäre ein Fehler, Babler abzuschreiben“, meint Meinungsforscher Peter Hajek.

Ähnlich sieht es auch Demoskop Christoph Haselmayer. Er erinnert nur daran, dass nach der Ibiza-Affäre viele Experten meinten, ein Herbert Kickl werde nie an die Erfolge von Heinz-Christian Strache anschließen können.

Zitat Icon

Die Menschen sagen, das war zwar patschert, aber nicht korrupt.

Meinungsforscher Peter Hajek zur peinlichen Stimmenauszählung der SPÖ

Das Fiasko rund um die Stimmauszählung wird der SPÖ kurzfristig bei den Umfragen ein Minus einbringen, aber langfristig keine Rolle spielen. „Die Menschen sagen, das war zwar patschert, aber nicht korrupt“, meint Hajek.

Babler hat andere Hürden vor sich, wenn er ein Faktor im Rennen um das Kanzleramt werden will:

  • Am linken Flügel tummeln sich mehr Parteien als am rechten Rand. Babler muss Stimmen von den Grünen, der KPÖ und möglicherweise von einer Bierpartei abziehen. „Will Babler die SPÖ in Richtung 30 Prozent führen, wird er sich bei manchen Themen mittiger positionieren müssen, damit er Chancen hat“, meint Hajek. FPÖ-Chef Herbert Kickl hingegen fischt alleine am rechten Rand Stimmen.
  • Der wahre Test kommt für Babler, wenn er den Österreichern erklären muss, was sein linkes Weltbild für das Leben der Österreicher konkret bedeutet. „Derzeit verwendet er nur klassische ideologische Gefühlsthemen“, analysiert Hajek.
  • Bablers größtes Handicap ist die Partei selbst. Kommen wieder Querschüsse, schwinden die Chancen. „Streithanseln werden nicht gewählt“, lautet die Empfehlung von Haselmayer in Richtung SPÖ.
  • Ein hohes Risiko von Babler ist es, die Reichensteuer zur Koalitionsbedingung zu machen. „Damit sind ÖVP und Neos ausgeschlossen“, warnt Hajek.
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