Gegen Komplikationen

Schwangerschaftsdiabetes: Noch früher testen!

Gesund Aktuell
30.05.2023 06:00

Ärzte der Medizinischen Universität Wien fanden heraus: Bei Risikopatientinnen ist eine noch frühere Testung auf Schwangerschaftsdiabetes sinnvoll. Vor allem auch deshalb, weil eine frühe Behandlung des „Zuckers“ dem Schutz vor Komplikationen bei Mutter und Kind dient.

Tests auf Schwangerschaftsdiabetes werden derzeit gemäß den Vorgaben der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen in der 24. bis 28. Schwangerschaftswoche angeboten. Eine eventuell nötige Therapie kann damit erst recht spät gestartet werden. Nun zeigte eine internationale Studie unter Mitwirkung der Medizinischen Universität Wien, dass die Behandlung bei Risikopatientinnen in einer noch früheren Schwangerschaftsphase (vor der 20. Schwangerschaftswoche) zusätzlichen Schutz vor Komplikationen bietet.

Weniger Geburtsschäden
So konnten Geburtsschäden wie Knochenbrüche, Nervenverletzungen oder das Einklemmen während der Geburt (Schulterdystokie) bei mehr als einem von 20 Babys verhindert werden. Außerdem verringerten sich Atemprobleme, die Sauerstoffgabe notwendig machten, um fast die Hälfte. Die Zahl der Tage, die auf intensivmedizinischen Stationen verbracht werden mussten, ging um 40 Prozent zurück. Weiters wurden schwere Schäden im und um den Geburtskanal der Mutter (Dammverletzungen) um mehr als drei Viertel reduziert.

Schwanger und zu viel „Zucker“

Der sogenannte Gestationsdiabetes ist eine Störung des Zuckerstoffwechsels, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt. Dabei übersteigen die Blutzuckerwerte der Schwangeren bestimmte Grenzwerte. Erkennen das Experten nicht rechtzeitig, können Komplikationen bei Mutter und Kind auftreten. Anzeichen gibt es meist keine, doch können Müdigkeit, Durst, Bluthochdruck, gesteigerte Fruchtwassermenge, übergroßes Kind darauf hinweisen.

Dr. Jürgen Harreiter, Klinische Abteilung für Endokrinologie und Stoffwechsel: „Es fehlten bisher Daten, um die Auswirkungen einer solchen Behandlung auf die Mutter oder das Kind nachzuweisen; diese Wissenslücke, von der wahrscheinlich jedes Jahr Millionen von Schwangerschaften betroffen sind, konnte durch diese Studie geschlossen werden.“

Besserer Schutz für Mutter und Kind
„Diese neuen Erkenntnisse dienen als Grundlage dafür, die bestehenden Leitlinien für Schwangerschaftsdiabetes zu überarbeiten, uns auf die besten Grenzwerte für die Diagnose zu einigen und Mütter und Babys noch besser zu schützen“, ergänzt Univ.-Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Liebe Leserin, lieber Leser,

die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team

User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.



Kostenlose Spiele