Umwidmung geplant

Schiefe Optik bei Bauprojekt auf Friedhofsareal?

Oberösterreich
12.05.2023 13:00

Für Unmut sorgt in Gmunden der Plan, eine große Erweiterungsfläche für Gräber umzuwidmen, um dort die Errichtung von sozialem Wohnraum zu ermöglichen. Besonders scharf fällt die Kritik von Neos-Stadtrat und Friedhofsreferent Philipp Wiatschka aus. 

Wohnungen statt letzte Ruhestätten – diesen Plan scheint in Gmunden die evangelische Kirche zu verfolgen. Sie möchte jedenfalls die an den Friedhof angrenzende Erweiterungsfläche für Gräber umwidmen lassen, um dort sozialen Wohnbau zu ermöglichen. Das rund 3300 Quadratmeter große Areal hat derzeit die Stadt gepachtet und nutzt es als Lagerplatz.

Zuständigen Ausschuss nicht befragt 
Der mit den Friedhofsagenden beauftragte Neos-Stadtrat Philipp Wiatschka schlägt Alarm: „Wir müssen in die Zukunft schauen, dürfen nicht kurzfristig denken. In den kommenden 20 Jahren ist mit mehr als 3300 Bestattungen am Gmundner Friedhof zu rechnen. Der Islamfriedhof wird auf jeden Fall erweitert werden müssen. Der hat aktuell nur rund 40 Grabstellen, Feuerbestattungen sind nicht möglich.“

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Dieses Projekt erweckt den Eindruck, dass Politik für Familienmitglieder und Freunde gemacht wird, anstatt für das Wohl der Stadt.

(Bild: Wenzel Markus)

Philipp Wiatschka, Neos-Stadtrat

Als Vorsitzender des Friedhofsausschusses könne er keinesfalls der Umwidmung des Grundstückes in Bauland zustimmen: „Der Wegfall dieser Fläche könnte langfristig ein kostspieliges Unterfangen werden, da die Schaffung neuer Friedhofsflächen an anderer Stelle viel teurer werden könnte!“ Kritik übt er auch an der Vorgehensweise: „Ohne den fachlich zuständigen Ausschuss zu befragen, wurde das Projekt von der VP im Bauausschuss präsentiert.“

Entscheidung im September
Die Umwidmung könnte schon im September beschlossen werden. Der pinke Stadtrat ortet zudem eine schiefe Optik. „Das Projekt erweckt den Eindruck, dass Politik für die eigenen Freunde und Familienmitglieder gemacht wird, anstatt für das Wohl der Stadt“, so Wiatschka, der damit auf einen ÖVP-Gemeinderat anspielt, der im Bauausschuss sitzt und ein Verwandter des Pfarrgemeindekurators ist.

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