Illegal erschossen

Längste Wolfswanderung Europas endet traurig

Ausland
13.04.2023 21:48

Es ist die längste dokumentierte Wanderung eines Wolfes in Europa: Fast 2000 Kilometer weit wanderte der Wolf mit der Codenummer M237 von der Schweiz über Österreich bis nach Ungarn. Dort wurde er jetzt aber offenbar illegal abgeschossen.

M237 wurde 2021 im Kanton Graubünden im Osten der Schweiz geboren. Vor etwa einem Jahr gelang es dem dortigen Amt für Jagd und Fischerei, den Wolf mit einem GPS-Halsband zu versehen. Seither konnten die Bewegungen des Tieres auf Schritt und Tritt verfolgt werden.

Jungwolf zog durch vier Länder
Im Juni 2022 verließ der junge Wolf altersgemäß sein Herkunftsrudel und wanderte ab, berichtet die Raubtierstiftung Kora. Auf seiner Wanderung zog das Tier durch vier Länder. In der Schweiz gestartet, überquerte er im Unterengadin Ende Juni 2022 die Grenze nach Italien.

Rund zehn Tage lang durchstreifte der Jungwolf Südtirol und überquerte dann die Grenze nach Österreich. Im Oktober befand er sich im Gebiet rund um Innsbruck, von wo er dann immer östlich durch Tirol, Salzburg und die Steiermark lief.

Jahreswechsel nahe Wien verbracht
In der Obersteiermark wandte er sich nach Norden Richtung Wien. Westlich der Bundeshauptstadt in Niederösterreich verbrachte M237 den Jahreswechsel. Anfang 2023 wanderte der Wolf dann hoch bis zur Donau, machte wieder kehrt und zog Richtung Südosten. Mitte Februar wurde seine Position aus Ungarn übermittelt, wo er weiter auf Budapest zustrebte.

Rund einen Monat brauchte er, um die Hauptstadt westlich zu passieren und die Donau zu überqueren. Im März war M237 unterwegs Richtung Karpaten und slowakischer Grenze - nicht mehr weit vom Gebiet einer anderen Wolfspopulation entfernt.

Ermittlung wegen illegalem Abschuss
Dort, im Nordosten Ungarns nahm die Wanderung des Wolfs offenbar ein plötzliches Ende: Er wurde im Gebiet der Gemeinde Hidasnemeti illegal erschossen, berichtet die ungarische Website boon.hu. Demnach wurde gegen den Täter ein Strafverfahren wegen des Verbrechens der Naturzerstörung eingeleitet. Die Polizei machte aber keine weiteren Angaben zu den laufenden Ermittlungen.

Für den unrechtmäßigen Abschuss eines Grauwolfes droht in Ungarn eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Wölfe seien, stark geschützt und von besonderer Bedeutung für das Ökosystem, betonte das ungarische Landwirtschaftsministerium gegenüber boon.hu.

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