Zeit und Geld sparen

Verwaltung aus der Steinzeit bremst Kliniken aus

Wien
09.02.2023 18:00

Virtuelle Arzttermine oder die digitale Patientenkurve sind in Wiens Spitälern noch Zukunftsmusik. Dabei könnte dies Zeit und Geld sparen. Da vieles im Argen liegt, kommt es am Montag zudem zum Krisengipfel.

Lange Wartezeiten, geplante Operationen, die aus Kapazitätsgründen abgesagt werden (siehe unten), fehlende Pfleger. Im Wiener Gesundheitssystem liegt einiges im Argen. Ein Teil der Lösung könnte laut ÖVP die Digitalisierung in den Spitälern sein. „Das System hat einen digitalen Schub notwendig“, so Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec.

Kritisiert werden etwa die unterschiedlichen EDV-Systeme in den Ambulanzen, wodurch keine Auswertung der Wartezeiten möglich sei. Und auch dass Arzttermine in gewissen Fällen noch immer nicht online abgehalten werden können, ärgert viele. Das würde die Zeit in den Ordinationen massiv verringern.

Elektronische Patientenkurve
Auch der Umstieg auf papierlose Daten in Form einer elektronischen Patientenkurve würde laut Erfahrungsberichten des St. Josefs-Hospital pro Schicht eine Stunde an Zeitersparnis bringen. Neben der Zeit könnte auch Geld gespart werden: alleine 1,5 Milliarden Euro österreichweit durch Teleberatungen bei unkomplizierten Anfragen oder Nachbesprechungen.

Korosec fordert die vollständige Digitalisierung der Spitäler bis 2030, die Vereinheitlichung und zentrale Speicherung von Daten und zusammen mit dem Branchenverband Health Pioneers die rasche Umsetzung von Maßnahmen, die das Spitalspersonal entlasten. Was Österreich dazu plant.

Der Wiener Gesundheitsverbund hat digitale Handlungsfelder für die Qualitätsverbesserung aufgelistet. Zudem gibt es die Stabsstelle „Innovationssteuerung“. Laut Korosec seien dort aber keine klar definierten Ziele bis 2030 aufgelistet.

Peter Hacker, Johannes Steinhart und Bürgermeister Michael Ludwig (v. li. n. re.) beraten kommenden Montag. (Bild: SEPA Media, Martin Juen, Krone KREATIV)
Peter Hacker, Johannes Steinhart und Bürgermeister Michael Ludwig (v. li. n. re.) beraten kommenden Montag.

Krisengespräch zwischen Stadt und Kammer
Womöglich auch eines der Themen, dass die Spitze der Ärztekammer und der Stadt Wien bei einem Krisengipfel (den niemand offiziell so nennen will) am Montag besprechen wollen. Bürgermeister Michael Ludwig hat unter anderem Gesundheitsstadtrat Peter Hacker und Ärztekammerpräsident Johannes Steinhart in sein Büro geladen.

Vor allem Hacker und Vizepräsident Stefan Ferenci geraten sich regelmäßig medienwirksam in die Haare. Ziel des Treffens: die Patientenversorgung in Wien soll gewährleistet bleiben. Ein Ergebnis wird es nach dem ersten Gipfel wohl nicht geben

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