Guten Morgen

Kanzler Kickl? | Blauer Montag

Kanzler Kickl? Eine Woche nach dem Triumpf in Niederösterreich tourt Herbert Kickl jetzt durch Kärnten, sein Heimatland, das Anfang März den Landtag neu wählt. Der regionale FPÖ-Spitzenkandidat zieht kaum, so setzt sich der Bundesparteiobmann, laut Selbstdefinition Kärntens „verlorener Sohn“, an die Spitze des Wahlkampftrosses. Dort ruft er in die Fanmenge unter tosendem Applaus: „Machen wir das fertig, was Jörg Haider nicht vollenden konnte.“ Da fragt man sich auch: Kann ihm gelingen, was Haider nie schaffte? Kann Kickl Kanzler werden? Am Fundament für einen Siegeszug ins Kanzleramt wird erfolgreich gebastelt. In Niederösterreich, wo die Blauen bei Landeswahlen selbst zu besten Haider-Zeiten nie über 16 Prozent hinauskamen sprangen sie auf fast 25 Prozent. Jetzt scheinen für die Blauen nach oben kaum Grenzen gesetzt. Der Erfolgslauf, das ist unschwer vorherzusehen, wird sich in Kärnten, dem Land mit dem größten FPÖ-Potenzial, und dann im April auch in Salzburg fortsetzen. „Wenn’s laft, dann laft’s“ - die Skifahrerweisheit gilt auch in der Politik. Während eines Erfolgslaufes kann man fast nichts falsch machen. Da bremsen vermutlich nicht einmal saudumme Sprüche von Spitzenfunktionären. Vielmehr geht es immer schneller Richtung Ziel -  gar ins Kanzleramt? Was bleibt ÖVP und SPÖ, die so gar kein Mittel gegen die Blauen finden? Die Hoffnung, die Alt-Landeshauptmann Erwin Pröll  am Sonntag im krone.tv/Puls24-Interview äußerte: Dass sich die FPÖ wieder selbst zerstört. Doch man muss daran erinnern: Die Selbstzerstörung erfolgte jeweils erst, wenn die FPÖ (mit-)regierte. Und so weit ist es noch nicht.  

Blauer Montag. Wenn sie, wie vergangenen Sonntag in Niederösterreich einen Wahlsieg einfahren, der sich gewaschen hat, feiern die Freiheitlichen „Blauen Montag“. (Sie taten es freilich auch in Tief-Phasen wie nach den FPÖ-GAUen von Knittelfeld und Ibiza, als ihnen die Treue versagt wurde.) Ob Sieg oder Niederlage: Am Montag wird weder analysiert noch verhandelt noch getagt oder zurückgetreten - das überlassen die Blauen den Roten, Schwarzen, Türkisen. Auch den Rest der Woche (und des Jahres) ÖVP und SPÖ die Bühne weitgehend zu überlassen, das bewährt sich. Es erfüllt sich die Hoffnung, dass Rote und Schwarze  übereinander und über ihresgleichen herfallen. Immer wieder entpuppten sich die Vertreter von SPÖ und ÖVP als die besten Wahlhelfer der FPÖ. Deren Frontmänner (Gendern sinnlos, denn Frauen gibt’s bei den Blauen praktisch eh nicht) mussten und müssen nur warten, wie ihnen die Wähler zugetrieben werden. Ein paar zugespitzte, oft weit übertriebene Kampfansagen Herbert Kickls reichen als Grundlage für weitere Erfolge aus. Ansonsten: Stille. Ein seltsamer Vogel wie der blaue niederösterreichische Landesrat Waldhäusl schafft das nicht. Er versteht nicht einmal die einfache blaue Strategie: Mund halten. Dann wäre uns sein übler Rülpser vom Dienstag erspart geblieben. So einer sollte die ganze Woche „blaumachen“.

Kommen Sie gut durch den Sonntag!

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