Kampf zu Ende

Türkei: PKK kündigt eigene Auflösung an

Außenpolitik
12.05.2025 08:39

Historische Ankündigung in der Türkei! Die verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) gibt ihren bewaffneten Kampf auf und will sich offenbar selbst auflösen.

„Der zwölfte Kongress der PKK hat beschlossen, die Organisationsstruktur der PKK aufzulösen und die Methode des bewaffneten Kampfes zu beenden“, erklärte die PKK einer ihr nahe stehenden Nachrichtenagentur zufolge. Erst vor etwas mehr als zwei Monaten hatte die kurdische Miliz einen Waffenstillstand verkündet. Man folgte damit einem Aufruf des bereits seit über 20 Jahren inhaftierten PKK-Anführers Abdullah Öcalan (75). Ob sich alle kurdischen Gruppierungen an das Ende der Kämpfe halten werden, ist noch unklar.

Ist der Kampf (im Bild türkische Panzer) nach mehr als 40 Jahren tatsächlich zu Ende?
Ist der Kampf (im Bild türkische Panzer) nach mehr als 40 Jahren tatsächlich zu Ende?(Bild: AP/AP ( via APA) Austria Presse Agentur)

Erdogans Partei vorsichtig optimistisch
Die Partei von Präsident Recep Tayyip Erdogan reagierte vorsichtig optimistisch. „Wenn der neue PKK-Beschluss vollständig umgesetzt wird und alle PKK-Unterorganisationen und illegalen Strukturen geschlossen werden, wird dies ein Wendepunkt sein“, betonte AKP-Sprecher Ömer Çelik laut der Nachrichtenagentur Anadolu Ajansı. Ein Vertreter der pro-kurdischen Partei DEM sagte, dass die Entscheidung eine neue Türe geöffnet habe. Seine Partei werde alles tun, um die Demokratie und den Frieden zu stärken, erklärte das hochrangige DEM-Parteimitglied.

Forderung nach unabhängigem Staat aufgegeben
Die PKK kämpfte seit den 1980er-Jahren mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. Inzwischen ist die PKK nach eigenen Angaben von der Forderung eines unabhängigen Staates abgerückt. Ihr Hauptquartier hat sie in den irakischen Kandilbergen.

In dem Konflikt sind bisher Zehntausende Menschen ums Leben gekommen. Zuletzt wurde 2013 eine Waffenruhe ausgerufen, der Friedensprozess scheiterte aber im Sommer 2015. Die PKK (Partiya Karkerên Kurdistanê) ist in der Türkei, der EU und den USA als Terrororganisation gelistet. 

Kommt nun Öcalan frei?
Der Aufruf Öcalans ging auf eine Initiative des ultranationalistischen Regierungspartners des türkischen Präsidenten Erdogan, der Partei MHP, zurück. Ihr Chef Devlet Bahceli, bisher eigentlich ausgesprochener Gegner einer Aussöhnung mit der PKK, hatte im Oktober eine Freilassung Öcalans ins Spiel gebracht, sollte die PKK ihre Waffen niederlegen und sich auflösen. Experten sehen dafür mehrere Gründe. Zum einen sei die PKK im Irak durch die türkischen Angriffe geschwächt. Auch in der kurdischen Bevölkerung wachse die Forderung nach einem Ende der Kämpfe. Zudem sei mit dem Gaza-Krieg, der Schwächung des Iran und des Umsturzes in Syrien in der Region ein Machtvakuum entstanden – sowohl Kurden als auch die Türkei wollten das gestalten.

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