Nach Migrations-Sager

Zadic kontert Waldhäusl: „Wir alle sind Wien!“

Politik
01.02.2023 20:10

Die Kritik an Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl nach seinem umstrittenen Migrations-Sager („Dann wäre Wien noch Wien“) reißt nicht ab. Nun meldete sich auch Justizministerin Alma Zadic via Twitter zu Wort: „Wir alle sind Wien, wir alle sind Österreich!“

Waldhäusl sorgte in der Puls-4-Sendung „Pro und Contra“ für Aufregung. Eine Schülerin verwies auf ihren Migrationshintergrund und Personen aus ihrer Klasse und betonte, dass sie nicht in Wien wären, wenn Waldhäusls Vorstellungen zum Thema Asyl umgesetzt worden wären.

Die Antwort: „Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien.“

Zadic an Schüler: „Ihr alle seid Wien und ein Teil unserer Gesellschaft
Justizministerin Alma Zadic (Grüne) ließ nun die betroffenen Schüler via Twitter wissen: „Ihr alle seid Wien und ein Teil unserer Gesellschaft. Lasst euch das nie absprechen, weder von Politikern, noch von sonst irgendwem.“

Edtstadler „fassungslos“
Auch Verfassungsministerin Karoline Edtstadler (ÖVP) zeigte sich über die Wortwahl Waldhäusls „fassungslos“. Ihr fehlen „eigentlich die Worte“, so Edtstadler in der Puls-24-Sendung „Milborn“, „weil das erinnert an die dunkelsten Kapitel in der Geschichte dieses Landes“. Diese Diktion sei „unglaublich“.

„Demokratiepolitisch bedenkliche Entwicklungen in der FPÖ“
„Die Worte Waldhäusls zeigen die generelle Einstellung der blauen Führungsriege. Die zunehmende Aggressivität und das galoppartige Überschreiten roter Linien zeigen demokratiepolitisch bedenkliche Entwicklungen in der FPÖ“, so der Landesparteiobmann der Wiener Volkspartei, Karl Mahrer. Und fügt hinzu: „Probleme klar zu benennen ist gerade in diesen Zeiten extrem wichtig. Aber Politik im Dienste der Menschen hat vor allem mit Anstand zu tun. Wir als Volkspartei benennen Probleme, um diese konsequent zu lösen. Die FPÖ zeigt auf Probleme, um damit die Gesellschaft zu spalten - das ist definitiv nicht unser Weg.“

SPÖ: „Zeugt von Menschenverachtung in der FPÖ“
„Dass Waldhäusl vor laufender Kamera jungen Menschen, die in Österreich in die Schule gehen, das Existenzrecht abspricht, zeugt von einer Menschenverachtung in der FPÖ, die frösteln macht“, befand SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch. Der Sager dürfe nicht ohne Konsequenzen bleiben. Für SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner zeigt die Aussage Waldhäusls, für welchen Kurs die FPÖ steht. Es sei daher ihre „tiefste Überzeugung, dass es Aufgabe der Sozialdemokratie ist, dieser menschenverachtenden Politik entgegenzutreten“.

Die grüne Frauensprecherin Meri Disoski fragte auf Twitter: „Wie viel #Menschenverachtung & #Rassismus kann in einem Menschen stecken?“ Jemand wie Waldhäusl habe in einem politischen Amt nichts verloren. Kritik kam via Twitter auch von der außenpolitischen Sprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic. 

Und auch die NEOS zeigten sich empört. „Das ist blanker Rassismus, den die Kinder erleben mussten“, kritisierte die pinke Menschenrechtssprecherin Stephanie Krisper auf Twitter. Waldhäusl wäre es am liebsten, „keines dieser Kinder mit Migrationshintergrund wäre in Wien“. Die FPÖ sehe Menschen nicht als Individuen, sondern wünsche sie „kollektiv mit Hass“ weg.

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