Dramatischer Kampf
Video: Mutiger Lokalbesitzer stoppt Amokschütze
Auch Tage nach dem Blutbad in einem Tanzlokal im US-Bundesstaat Kalifornien mit elf Todesopfern herrscht großes Entsetzen in Politik und Bevölkerung. „Was zum Teufel ist hier los“, fragte der kalifornische Gouverneur Gavin Newson am Dienstag (Ortszeit) mit Blick auf die Schusswaffengewalt in den USA. Unterdessen sind Aufnahmen aus einer Überwachungskamera veröffentlicht worden, die den dramatischen Kampf eines Lokalbesitzers mit dem Amokschützen zeigen.
Die Tat hatte sich am Samstagabend am Rande einer Feier zum chinesischen Neujahrsfest in Monterey Park ereignet, einer östlichen Vorstadt der Pazifikmetropole Los Angeles, wo viele Menschen asiatischer Herkunft leben. Ein 72-jähriger Bewaffneter eröffnete das Feuer auf Feiernde, zehn Menschen starben an Ort und Stelle, ein weiteres Opfer erlag seinen schweren Verletzungen im Spital. Neun weitere Personen erlitten zum Teil schweren Verletzungen.
„Ich wusste, dass ich sterben werde“
Der 26-jährige Brandon Tsay verhinderte mit seinem mutigen Eingreifen ein noch größeres Massaker. Der Besitzer des Tanzlokals „Lai Lai Ballroom & Studio“ unweit des ersten Tatorts schilderte am Montag gegenüber Medien die Augenblicke, als der 72-jährige Angreifer plötzlich den Club stürmte: „Ich wusste, dass ich sterben werde.“ Der Angreifer habe offensichtlich keinen Raub begehen, sondern Menschen töten wollen. „Seine Körpersprache, sein Gesichtsausdruck, seine Augen - er hat Menschen gesucht“, sagte Tsay gegenüber der „New York Times“.
Der 26-Jährige, dessen Großeltern den Club gegründet hatten, stürzte sich auf den Angreifer und packte die Schusswaffe am Lauf. „In diesem Moment war es ein Urinstinkt“, sagte Tsay über den von einer Überwachungskamera aufgezeichneten Kampf. „Etwas ist passiert. Ich weiß nicht, was über mich gekommen ist.“
Täter flüchtete und erschoss sich selbst
„Er hat mir ins Gesicht und auf den Hinterkopf geschlagen“, sagte Tsay im Sender ABC. „Ich habe versucht, meine Ellbogen einzusetzen, um ihn von der Schusswaffe zu trennen.“ Es gelang ihm schließlich, dem 72-Jährigen die Waffe zu entreißen. Er richtete die Waffe auf den Angreifer und schrie nach eigenen Worte: „Hau verdammt noch mal ab!“
Der von der Polizei als Huu Can Tran identifizierte Angreifer ergriff tatsächlich die Flucht. Er erschoss sich später in einem weißen Lieferwagen, als Polizisten ihn festnehmen wollten.
Wenige Tage später nächstes Blutbad
Bei einer weiteren Schießerei waren am Montag ebenfalls in Kalifornien sieben Menschen in der ländlichen Gemeinde Half Moon Bay südlich der Küstenmetropole San Francisco getötet worden. Ein Schütze hatte an zwei verschiedenen Orten das Feuer eröffnet. Der mutmaßliche Täter, ein 67-jähriger Mann, wurde laut Polizei verhaftet.
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