WM-Paukenschlag

Marokko legt nach 0:2 gegen Franzosen Protest ein!

Das Märchen, das die „Atlas-Löwen“ von Marokko bei der Fußball-Weltmeisterschaft geschrieben haben, bekommt ein weiteres Kapitel - allerdings ein düsteres in Form eines offiziellen Protests gegen den Schiedsrichter des Halbfinal-Duells mit Frankreich! Die Nordafrikaner meinen, vom Mexikaner César Arturo Ramos in zwei Situationen um Elfmeter gebracht worden zu sein …

Wie der „Königlich-Marrokanische Fußballverband“ FMRF bekannt gab, habe man „die zuständige Instanz schriftlich dazu aufgefordert, jene Schiedsrichterentscheidungen zu überprüfen, durch die dem Team von Marokko zwei Strafstöße vorenthalten wurden, die in den Augen mehrerer Experten unstrittig gewesen wären“.

(Bild: AFP, orf, krone.at-grafik)

Bei einer der beiden strittigen Szenen handelt es sich übrigens um jene, die bereits ORF-Regel-Experte Thomas Steiner in seiner Halbzeit-Analyse live auf Sendung präsentiert hatte. Sofiane Boufal war in Minute 26 in Frankreichs Strafraum eingedrungen und nach einem Zweikampf mit Theo Hernández zu Boden gegangen. Schiedsrichter Ramos aus Mexiko erkannte in der Szene allerdings kein Elfmeter-würdiges Vergehen, sondern vielmehr ein Foul des Marokkaners - wofür er Boufal sogar die Gelbe Karte zeigte.

„Theo Hernandez spielt zwar den Ball, aber er mäht im nächsten Augenblick den Marokkaner um. Jetzt ist die Frage: Was ist höher zu bewerten? Das Ballspielen oder diese Attacke? Meine Meinung dazu: Ich sehe hier einen Strafstoß!“ Ebenfalls fälschlicherweise auf einen Elfmeter-Pfiff verzichtet haben soll Ramos übrigens kurz vor dem Ende der Partie nach einer Attacke gegen Selim Amallah. 

(Bild: AFP)

Allerdings: Der Protest der Marokkaner wird allenfalls der weiteren Karriere von Schiedsrichter César Arturo Ramos schaden, etwa durch Nichtberücksichtigung bei großen Turnieren in der Zukunft. An der Wertung des Spiels, das Frankreich mit 2:0 gewonnen hatte, dürfte die FIFA kaum rütteln, gelten doch auch ob falscher Wahrnehmung fehlerhafte Entscheidungen des Schiedsrichters grundsätzlich als Tatsachenentscheidungen …