Bausektor in der Krise

Deutschland droht gewaltiger Wohlstandsverlust

Ausland
14.12.2022 10:17

Das arbeitgebernahe Institut der deutschen Wirtschaft (IW Köln) blickt angesichts der Energiekrise pessimistisch auf das kommende Jahr. Das Bruttoinlandsprodukt werde voraussichtlich um etwa 0,75 Prozent sinken, geht aus der am Mittwoch veröffentlichten Prognose hervor. Verglichen mit den Prognosen vor dem russischen Überfall auf die Ukraine werde die reale Wirtschaftsleistung Ende 2023 um fast fünf Prozent niedriger liegen.

„Die Volkswirtschaft als Ganzes ist mit einem gewaltigen Wohlstandsverlust konfrontiert“, sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling. Schwere Zeiten sagt das IW besonders dem Bausektor voraus, der anders als die Industrie und der Dienstleistungssektor mit einer sich verschärfenden Rezession rechnen müsse. Fehlende Materialien und Fachkräfte sowie die steigenden Bauzinsen belasten derzeit die Branche.

Rückgang der Konsumausgaben erwartet
Als Konjunkturstütze erwies sich bisher der private Konsum. Das dürfte sich ändern: Die Konjunkturforscher gehen im kommenden Jahr von einem Rückgang der Konsumausgaben in Höhe von eineinhalb Prozent aus. Der Arbeitsmarkt dürfte sich trotz aller Probleme robust zeigen: Die Arbeitslosenquote wird im laufenden Jahr bei 5,3 Prozent erwartet und dürfte 2023 nur leicht auf 5,4 Prozent zulegen.

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Wir werden uns wohl oder übel an horrende Energiepreise gewöhnen müssen. Unternehmen werden dadurch weniger investieren und produzieren.

IW-Direktor Michael Hüther

„Arbeitsmarkt zeigt sich robust“
„Die hohen Energiepreise haben das Leben der Menschen und Unternehmen stark verteuert und das Land ausgebremst“, sagte IW-Direktor Michael Hüther. Im kommenden Jahr werde es kaum besser. „Wir werden uns wohl oder übel an horrende Energiepreise gewöhnen müssen“, sagte Hüther. „Unternehmen werden dadurch weniger investieren und produzieren, ihre Erwartungen sind pessimistisch. Zumindest der Arbeitsmarkt zeigt sich robust.“

Wie schwer diese Krise ausfallen werde und wie lange sie dauere, hänge stark von der weiteren Entwicklung der Energiekrise ab, fügte Grömling hinzu: „Über allem schwebt die geopolitische Gefahr, die vom russischen Angriffskrieg auf die Ukraine ausgeht.“

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