Prozess in Salzburg

Opfer und Zeugen nach Häfn-Streit schweigsam

Salzburg
09.12.2022 22:59

Ein Bosnier soll einen Türken in Haft schwer verletzt haben. Das Opfer, ein Mann der unlängst wegen dreifachen Mordversuchs verurteilt wurde, bereitete seinem Anwalt vor Gericht keine Freude und relativierte den Sachverhalt. Und: Einer der Zeugen verlernte offenbar seit seiner letzten Einvernahme die deutsche Sprache. Ob das mit der notorischen Gewalttätigkeit des Angeklagten zu tun hat?

Ich glaube 17", lautet die Antwort des 33-jährigen Angeklagten auf die Frage , wie viele Vorstrafen er habe. Die meisten fasste der Bosnier wegen Gewalttaten aus. Aktuell sitzt er im Gefängnis, weil er einen Porsche Cayenne geraubt und dessen Eigentümer bewusstlos geprügelt hat. Am Freitag stand der Mann, der früher als Rausschmeißer eines Bordells gearbeitet hat, erneut vor Gericht.

Opfer wegen dreifachen Mordversuchs verurteilt

Einen Türken soll er im Gesicht verletzt und ihm das Bein gebrochen haben. Das Opfer ist kein Unbekannter. Erst vor einer Woche sprachen ihn Geschworene wegen dreifachen Mordversuches schuldig. Er soll seinen Luxus-SUV – übrigens auch ein Porsche Cayenne – bewusst in den Gegenverkehr gelenkt und damit den Tod von drei Menschen in Kauf genommen haben.

Der Angeklagte beteuert seine Unschuld - von ihm hätte es nur eine Watschn gegeben. Und die auch nur, weil er angegriffen worden sei. „Wie kommt Herr C. dann zu einem gebrochenen Bein?“, will die Richterin wissen. „Das müssen Sie ihn fragen“, antwortet der Angeklagte.

Anwalt des Opfers dampfte irritiert ab

Dann passiert Bemerkenswertes: Das Opfer spricht plötzlich von einer harmlosen Rangelei und und verzichtet auf Schmerzengeld. Sehr zum Erstaunen seines Rechtsanwalts, der eigentlich gekommen war, um vom Angeklagten 4000 Euro einzufordern. Der Anwalt dampft merklich irritiert ab. Ein Zeuge beteuert, nicht viel von der Auseinandersetzung mitbekommen zu haben. Dem letzten Zeuge des Tages verschlug es offenbar die Sprache . Obwohl er bei der Polizei ohne Übersetzer ausgesagt hatte, ist das am Freitag unmöglich.

Der Prozess wurde vertagt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen falscher Beweisaussage und Begünstigung gegen das mutmaßliche Opfer.

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