„Botschaft senden“

8000 km: Oma (72) fuhr mit Rad zur Klimakonferenz

Ausland
15.11.2022 07:00

Als Zeichen für stärkere Maßnahmen beim Klimaschutz ist eine 72-jährige Großmutter nach eigenen Angaben aus Schweden mit dem Fahrrad zur Weltklimakonferenz in Ägypten gefahren (siehe Video oben). „Ich hatte gehofft, dass ich den hochrangigen Leuten eine Botschaft senden kann“, sagte Dorothee Hildebrandt. Sie habe auf der Strecke mehr als 8000 Kilometer zurückgelegt.

„Wenn ich so etwas Unbequemes mache, haben die eine Verantwortung, Dinge zu tun, die auch unbequem und nicht leicht sind“, sagte die im deutschen Kassel geborene Mutter von vier Kindern und zweifache Großmutter, die am 1. Juli aus Katrineholm südwestlich von Stockholm aufgebrochen war.

„Miss Piggy“
Mit ihrem rosafarbenen Fahrrad mit Elektromotor, das sie „Miss Piggy“ taufte, fuhr sie unter anderem über Deutschland, Frankreich, die Schweiz, Ungarn, Kroatien, Bulgarien und die Türkei, wie Hildebrandt schildert. Von dort habe sie eine Fähre in den Libanon genommen und sei weiter bis nach Jordanien gefahren, ehe sie das letzte Stück nach Ägypten erneut per Fähre zurückgelegt habe.

Vier Monate lange Reise
Die vier Monate lange Reise beeindruckte offenbar auch Ägyptens Präsident Abdel Fattah al-Sisi, der Hildebrandt empfing und ein Stück mit ihr durch Scharm el-Scheich radelte. Beim Abschied sprach die 72-Jährige den Staatschef nach eigenen Angaben auf die in Ägypten faktisch verbotenen Klimaproteste an.

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Wir verschmutzen alles und die armen Leute kriegen die Dürre, die Überschwemmungen. Und dann helfen wir noch nicht mal.

Dorothee Hildebrandt

„Ich habe ihn gefragt, warum man hier nicht auf der Straße demonstrieren darf, weil in Glasgow war es ja friedlich.“ Al-Sisi habe geantwortet, das dürfe „jedermann“ überall im Land. „Da dachte ich, naja, das passt ja nicht zu dem, was ich gelesen habe. Vielleicht weiß er es nicht besser.“

„Wir verschmutzen alles“
Die laufende Klimakonferenz sei ihrem Eindruck nach im Wesentlichen „eine Art Lobbying“, sagte Hildebrandt. „Man will zeigen, wie gut man ist.“ Im Streit um die Finanzierung von Klimaschäden in ärmeren Ländern müssten reiche Staaten in Europa sowie die USA aber „endlich mal ihren Hintern hochkriegen“, sagte Hildebrandt. „Wir verschmutzen alles und die armen Leute kriegen die Dürre, die Überschwemmungen. Und dann helfen wir noch nicht mal.“

Nach der Klimakonferenz, zu der die ägyptische Regierung ihr einen Zugangspass verschaffte, will Hildebrandt etwas Urlaub machen - und dann „mindestens 8000 Kilometer zurückfahren“. 2021 war die Schwedin schon rund 2500 Kilometer zur COP26 nach Glasgow gefahren.

Bei der Klimakonferenz wollen sich Vertreter von knapp 200 Staaten auf weitere gemeinsame Schritte gegen die Erderwärmung verständigen. Die Konferenz in Scharm el-Scheich läuft noch bis Ende der Woche.

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