Rechnet sich das?

Wien lässt sich Songcontest 22,6 Millionen kosten

Wien
20.08.2025 16:48

Sofort nach dem Sieg von JJ hat sich Wien als Austragungsstätte ins Spiel gebracht. Das ist in Wien Chefsache. Der Bürgermeister weiß, unterm Strich hat die Stadt trotz Ausgaben weit mehr zu gewinnen. 

Die Entscheidung ist gefallen: Wien wird im Mai 2026 zum dritten Mal Austragungsort des Eurovision Song Contests. Doch der Glanz hat seinen Preis – 22,6 Millionen Euro nimmt die Stadt für das Mega-Event in die Hand. Das ist deutlich mehr als 2015, als Wien mit 17 Millionen Euro dabei war.

Budget gesichert
Der Betrag ist bereits im Wiener Budget eingeplant, betont Bürgermeister Michael Ludwig gegenüber der „Krone“. Gemeinsam mit Finanzstadträtin Barbara Novak (beide SPÖ) wurde die Gegenfinanzierung vorbereitet. „Sonst hätten wir das gar nicht so beschlossen“, so der Stadtchef. Damit ist klar: Für die Wiener bedeutet der Zuschuss keine zusätzlichen Sondersteuern – die Mittel stammen aus dem regulären Haushaltsrahmen.

Ausbau der Infrastruktur
Das Geld deckt vor allem die Kosten für die Wiener Stadthalle als Veranstaltungsort und für notwendige Infrastrukturmaßnahmen. Hinzu kommen Sicherheitskonzepte, Logistik, Side-Events und die internationale Vermarktung der Stadt. Schon 2015 erwies sich die Rechnung als lohnend: Laut Studie des Instituts für Höhere Studien brachte der Song Contest damals eine Wertschöpfung von 28 Millionen Euro allein für Wien – plus einen Werbewert von rund 100 Millionen Euro.

Umfrage
Das sagen die Wiener und die Politik
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Die Umwegrentabilität ist enorm. Zusätzlich zur riesigen Party für ganz Europa werden alle Wiener Unternehmer davon profitieren.

Markus Ornig, Neos

„Ich bin kein riesiger Fan. Aber seit es den Life Ball nicht mehr gibt, könnte Wien von der internationalen Strahlkraft profitieren. Ich freue mich schon.“

Daria (38)

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Jeder Euro, der hier investiert wird, schafft Wertschöpfung, sichert Arbeitsplätze und bringt langfristige Tourismusimpulse für Wien.

Kasia Greco, ÖVP

„Es ist für Wien eine gute Möglichkeit, sich zu zeigen. Als Gastgeber wird Wien auch überzeugen. Die Investitionen werden sich rechnen.“

Engelbert (45)

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Die Stadt steht vor dem finanziellen Kollaps. Es ist schlicht verantwortungs- los, Millionen an Steuergeld für Brot und Spiele hinauszuwerfen.

Dominik Nepp, FPÖ

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Ich freue mich sehr über diese Entscheidung und bin sicher, dass Wien wieder eine mehr als würdige Bühne bieten wird.

Judith Pühringer, Grüne

„Die Stadt wird sicher profitieren. Ich selbst schaue aber nicht. Meine Tochter ist aber ein großer Fan und wird in London sicher mit Wien vorm TV mitfiebern.“

Sabine (38)

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Der ESC in der Welthaupt- stadt der Musik, eine großartige Möglichkeit, Österreich in seiner ganzen Vielfalt zu zeigen – weltoffen und kreativ.

Astrid Steharnig-Staudinger, Österreich Werbung

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Mit jungen, begeisterten Menschen wird es hier einen Boom geben, der uns als Eventstadt international noch bekannter machen wird.

Walter Ruck, WKW-Präsident

Gewaltige Einnahmen für Wirtschaft
Doch Wien punktete nicht nur finanziell, sondern auch mit über 80.000 Hotelbetten, internationalen Flug- und Zugverbindungen und seiner Erfahrung mit Großereignissen. Ludwig verteidigt die Summe als Investition: „Wir gehen davon aus, dass wir deutlich mehr zurückbekommen – in Form von Tourismus, Gastronomie, Hotellerie und internationaler Sichtbarkeit.“ Die Zahlen aus 2015 geben ihm recht: Schon damals stiegen die Nächtigungen im Mai auf 1,3 Millionen.

Gratis-Angebote für jene ohne Tickets
Im kommenden Mai sollen neben dem Wettbewerb in der Stadthalle wieder der Rathausplatz, das Eurovision Village und zahlreiche Gratiskonzerte zum Treffpunkt für Wiener und Gäste aus aller Welt werden. Ludwig: „Es soll ein Fest für die ganze Stadt werden – nicht nur für jene, die ein Ticket haben.“ 

Bürgermeister Michael Ludwig erklärte den ESC 2026 in Wien zur Chefsache.
Bürgermeister Michael Ludwig erklärte den ESC 2026 in Wien zur Chefsache.(Bild: Imre Antal)
Interview
Bürgermeister Michael Ludwig: „Das Budget ist abgesichert“

„Krone“: Herr Bürgermeister, Wien investiert trotz angespannter Budgetlage 22,6 Millionen Euro. Wieso dieser hohe Betrag?

Michael Ludwig: 2015 haben wir gesehen, dass die Stadt wirtschaftlich massiv profitiert. Wir rechnen diesmal mit noch höheren Effekten.

Wie wird die Summe gegenfinanziert?
Im Budget sind 22,6 Millionen natürlich ein ernst zu nehmender Posten. Das ist aber im Gesamtbudget abgesichert.

Im Vorjahr musste das Swift-Konzert wegen Terrorbedrohung abgesagt werden. Gab es Bedenken?
Gegen internationalen Terror ist keine Stadt gefeit. Die Bundeseinrichtungen werden hier sicher alles tun, um Vergleichbares im Vorfeld auszuschließen.

Was dürfen die Wiener selbst erwarten?
Neben der Show in der Stadthalle viele kostenlose Angebote – vom ESC-Village am Rathausplatz bis zu Side-Events in der ganzen Stadt.

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