Prozess in Innsbruck

Prostituierte knöpfte Freier über 300.000 Euro ab

Tirol
20.10.2022 14:10

Wenn Liebe blind macht! Ein Osttiroler Arzt überwies einer Prostituierten, in die er sich verliebt hatte, auch aufgrund von diversen Lügenmärchen und sein ganzes Vermögen. Wegen Betrug wurde die Rumänin nun verurteilt.

„Als Betrüger muss man das Glück haben, so jemanden zu finden“, nahm sich Richter Andreas Mair kein Blatt vor den Mund. Das Opfer - ein schwer verliebter, ehemaliger Arzt aus Osttirol - hat es einer Prostituierten nämlich nicht schwer gemacht, an sein Vermögen zu kommen.

Liebe machte Akademiker aus Osttirol blind und arm
Begonnen hat alles in einem Laufhaus. „Er kam jeden Tag für mehrere Stunden zu mir“, erzählte die Rumänin (34). Irgendwann hat sich der rüstige Herr dann in das Freudenmädchen verliebt. „Er hat ein gutes Herz – ich mag ihn wirklich“, meinte die Angeklagte vor Gericht.

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Er hat ein gutes Herz – ich mag ihn wirklich.

Die Angeklagte über das Opfer

Doch sie mochte nicht nur das Herz von ihrem „Schatzi“, sondern auch sein Geld. Mehr als 300.000 Euro soll die blond gefärbte 34-Jährige dem Freier aus der Tasche gezogen haben. „Es war alles geschenkt“, meinte die Rumänin. Schließlich habe der Osttiroler seine Herzensdame aus dem Rotlicht herausholen wollen.

„Ich habe aus Angst vor meinem Zuhälter gelogen“
Der Großteil des Geldes floss für die Eröffnung eines Friseurstudios in Rumänien, das es am Ende nie gab. Und auch mit einer angeblichen Tumor-Operation beim Vater und anderen Lügenmärchen ergaunerte die Liebesdienerin Überweisungen. „Ich habe alles auf Anordnung meines Zuhälters gemacht – wurde geschlagen und bedroht“, versuchte die Angeklagte dem Schöffensenat weiszumachen. „Ich habe keinen Cent erhalten.“

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Ich habe alles auf Anordnung meines Zuhälters gemacht – wurde geschlagen und bedroht.

Die 34-jährige Prostituierte

Die Frau, die immerhin aus eigenem Antrieb knapp 3000 Euro zurückgezahlt hat, wurde am Ende zu 15 Monaten bedingter Haft und 3000 Euro Geldstrafe verurteilt. Zudem wurden 50.000 Euro dem Akademiker zugesprochen, der mit der Prostituierten nach wie vor Kontakt pflegt.

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