CO2-Steuer startet

„Abzockerei“: Ärger bei Lenkern über Sprit-Preise

Salzburg
01.10.2022 12:30

Jetzt ist sie also da, die Co2-Steuer: Ab heute belasten das Tanken und Heizen unsere Geldbörse noch mehr. Ein „Krone“-Lokalaugenschein bei Tankstellen.

Wer sich am Freitag an einer Zapfsäule anstellte, war in guter Gesellschaft. Viele Österreicher (und Unternehmen samt Firmenflotten) nutzten die Gelegenheit, um unmittelbar vor Inkrafttreten der CO₂-Bepreisung noch einmal den Tank zu füllen. Ab heute kostet ein Liter Diesel knapp 10 Cent, ein Liter Benzin 8,6 Cent mehr (inkl. Mehrwertsteuer). Was das für unsere Geldbörsen bedeutet, kann sich jeder selbst ausrechnen

Lenker sind über wieder steigende Preise verärgert

„Es ist ein sehr unpassender Zeitpunkt, um die CO₂-Steuer einzuführen“, findet Marie-Luise Dertnig aus dem Pongau, als sie am Freitag an der BP-Tankstelle in Wals-Siezenheim ihren Tank auffüllt. Ob die ab heute geltenden höheren Preise der Grund für ihren Tankstopp waren, verneint die Pongauerin: „Ich wäre so und so heute tanken gefahren.“ Ihrer Meinung nach seien die Preise aber künstlich in die Höhe getrieben worden, sagt sie und erwähnt dabei die Ölpreise.

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Diese CO2-Steuer ist ein Blödsinn. Das führt nur dazu, dass es hier bei uns irgendwann nur mehr Arm oder Reich geben wird. Meiner Meinung nach gehören die Politiker allesamt ausgetauscht.

Annemarie Seitlinger, Tankstellen-Betreiberin in Wals-Siezenheim

Kaum ein Lenker findet auch nur ein positives Wort dazu: Von „Abzockerei“ spricht Hans Peter Rossmüller aus Bayrisch Gmain bei der AP-Tankstelle am Walserberg - diese wird aufgrund der Nähe zur Grenze besonders oft von deutschen Lenkern angesteuert. Beim „Krone“-Lokalaugenschein war ein Andrang zu bemerken, von einem Ansturm konnte aber keine Rede sein. Anders als Rossmann, der von der neuen CO₂-Steuer wusste, hatte dies Sylvia Heimroth nicht am Schirm: Die aus Inzell stammende Bayerin arbeitet in Bad Reichenhall und tankt hier immer. „Die Preise sind viel zu hoch, es wird alles immer noch schlimmer.“ Von einem „derzeit absolut falschen Signal“ spricht auch Peter Eder, Chef der Salzburger Arbeiterkammer: „Das ist ein Kahlschlag in den Geldbörsen der Pendler. Wir plädieren für eine Verschiebung der CO₂-Steuer.“ Eine solche wurde zuletzt mehrfach gefordert - jedoch ohne Erfolg.

Übrigens: Auch für Erdgas und Heizöl muss tiefer in die Tasche gegriffen werden. Keine CO₂-Steuer gibt es für Fluglinien. Sie zahlen bereits auf EU-Ebene über den Emissionszertifikatehandel ein.

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