Gütlich geeinigt

ÖBB und Westbahn legen den Fahrplan-Clinch bei

Österreich
09.08.2011 12:02
Die Österreichischen Bundesbahnen und die private Westbahn, die ab Dezember die Strecke Wien - Salzburg bedienen will, haben ihren Konflikt über Zugtrassen beigelegt. Zwischen den künftigen Konkurrenten tobte wegen Fahrzeiten, Wartezeiten an Zwischenstopps sowie der Abstimmung mit dem Nahverkehr ein Streit. Die nun gefundene Lösung soll mögliche negative Auswirkungen für die Kunden so gering wie möglich halten.

Die Privatbahn von Bautycoon Hans-Peter Haselsteiner hatte Beschwerde beim Regulator Schienen-Control eingelegt, dieser hat nun den Streit geschlichtet. Bedrohte direkte Nahverkehrsverbindungen sollen aufrecht bleiben, es kommt aber auf der Strecke Braunau - Steindorf/Salzburg zu "leichten Anpassungen im Minutenbereich".

ÖBB verzichten auf drei Züge
Mit Markteintritt der Westbahn verkehren insgesamt mehr Züge zwischen Wien und Salzburg, wobei die ÖBB-Personenverkehrs AG auf drei Züge verzichtet, deren Trassen künftig die Westbahn nutzt. Im Gegenzug verzichtet die Haselsteiner-Bahn auf die im Rahmenvertrag mit der Zuweisungsstelle vereinbarte Bandbreite für die Zugabfahrtszeiten, teilten ÖBB und Westbahn am Dienstag in einer gemeinsamen Aussendung mit. Beide Unternehmen hätten Zugeständnisse gemacht.

Genauer Takt-Fahrplan festgelegt
Ab dem Fahrplanwechsel fährt ab 6.14 Uhr jede Stunde zur 14. Minute ein ÖBB-Railjet von Wien nach Salzburg sowie ab 5.44 Uhr zur 44. Minute ein ÖBB-InterCity. Alle zwei Stunden ab 6.40 Uhr bis 16.40 Uhr verkehrt zur 40. Minute zusätzlich der ICE bis Wels und über Passau weiter nach Deutschland. Die Westbahn wiederum bietet ab 5.32 Uhr jede Stunde - zwischen 10.32 und 16.32 Uhr jede zweite Stunde - zur 32. Minute einen Intercity von Wien nach Salzburg an.

Ab Salzburg fährt der Intercity der Westbahn ab 5.26 Uhr zur 26. Minute. Seitens der Staatsbahn geht ab 6.01 Uhr jede Stunde der Railjet, zur 10. Minute der ÖBB-InterCity. "Damit wird den BahnkundInnen eine optimale Verteilung der Abfahrts- und Ankunftsmöglichkeiten in Wien und Salzburg ermöglicht. In den Hauptverkehrszeiten gibt es geringfügige Abweichungen von diesem Grundtakt", so die beiden Unternehmen.

Auswirkungen auf Nahverkehr minimiert
Drohende negative Auswirkungen für den Nahverkehr hätten verhindert werden können. Konkret entfällt das zusätzliche Überholmanöver beim Regionalzug Attnang/Puchheim - Salzburg in Oberösterreich, die Kunden müssen also keine Fahrzeitverlängerung in Kauf nehmen. Die für den Berufs- und Schülerverkehr wichtige Durchbindung Braunau - Steindorf/Salzburg wird beibehalten. "Ein Umsteigen wäre eine erhebliche Erschwernis für die BahnkundInnen gewesen", heißt es.

Wobei es jedoch in der Hauptverkehrszeit in der Früh und am Abend bei einigen Zügen "leichte Anpassungen im Minutenbereich" gebe werde. "Die wichtigen Ankunftszeiten in den Schulorten können aber gewährleistet werden", wurde versichert. Wegen der Westbahn-Züge hatte die ÖBB um die Direktverbindung Braunau - Salzburg gefürchtet.

Schienen-Control begrüßt die Einigung
Die Schienen-Control begrüßte in einer Aussendung die Einigung, "da der Verkehrsträger Schiene dadurch gestärkt und der Wettbewerb gefördert wird". Mehr Marktteilnehmer und ein größeres Angebot kämen den Bahnkunden zugute.

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