„Junge Diagnose“

Bisher 4600 Patienten mit Long Covid registriert

Österreich
17.09.2022 11:04

Bis Ende Juli 2022 sind 4593 Patienten in Österreich mit Long-Covid-Symptomen im Krankenhaus behandelt worden. Davon starben 4,2 Prozent der Betroffenen im Rahmen ihres stationären Aufenthalts bzw. zwölf Prozent der 590 Intensivpatienten.

Das geht aus einem Factsheet der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hervor. Die Aussagekraft der Daten ist noch limitiert, da die Diagnose „Post-Covid-19-Zustand, nicht näher bezeichnet“ erst im Mai eingeführt wurde.

Was sich aber aus den teilweise rückdatierten Zahlen ablesen lässt: Jene Long-Covid-Patienten mit Intensivaufenthalt bei ihrer ursprünglichen Covid-19-Erkrankung „hatten ein größeres Risiko auch mit Post Covid hospitalisiert zu werden“, betonte Florian Trauner von der GÖG. Dieses Risiko betrug 6,7 Prozent im Vergleich zu 1,8 Prozent bei den Betroffenen ohne vorherigen Intensivaufenthalt.

Video: Millionen Menschen leiden unter Long-Covid-Symptomen

Geschlechterverhältnis ausgeglichen
Das Geschlechterverhältnis aller Hospitalisierten mit Post Covid ist in Österreich ausgeglichen. Unter den Intensivpatienten waren jedoch 64 Prozent männlich, was sich wiederum mit den Covid-19-Hospitalisierungen deckt, so der Public-Health-Experte.

Mehr Interpretationen der Zahlen seien „noch nicht“ möglich. Sämtliche Analysen müssten mit Vorsicht interpretiert werden, da die Diagnose erst vor Kurzem eingeführt wurde. Ein vorliegender Post-Covid-19-Zustand soll seit Mai bei Spitalaufenthalten als Nebendiagnose codiert werden, bei denen zumindest eine der erfassten Diagnosen (Haupt- oder Nebendiagnosen) im Zusammenhang mit einer bereits überstandenen Covid-19-Erkrankung steht. Der Code ist jedoch nicht anzuwenden, wenn Covid-19 aktuell noch vorliegt.

Entgegen den Empfehlungen des Gesundheitsministeriums, Post Covid nur als Nebendiagnose zu codieren, wurde dies in knapp 29 Prozent der Fälle als Hauptdiagnose vermerkt. Die Diagnose kann rückwirkend vermerkt werden und wurde das teilweise auch bis Mitte 2020 zurück. Hier ist laut Trauner eine Verzerrung vorstellbar, „dass eher schwere Fälle nachcodiert wurden“ und die Sterblichkeit im Rahmen der Analyse könnte möglicherweise überschätzt werden.

„Das sind Limitationen, die eine noch junge Diagnose mit sich bringt“, sagte der Experte. Die Erfassung der Post-Covid-Daten in Österreich bringe aber für die Zukunft, dass LongCovid besser verstanden werde.

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