Kinder unterversorgt

Die ÖGK will mit Stipendien Kassenärzte gewinnen

Tirol
03.08.2022 06:00

Tirol gehen die Kinderärzte aus! Der Aufschrei des Innsbrucker Kinderklinik-Chefs Thomas Müller blieb nicht ungehört. Neos und Liste Fritz sehen ein Versagen der Landesregierung und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK). ÖGK-Obmann Andreas Huss ist für das Modell „Stipendium gegen Kassenstelle“.

Der Innsbrucker Kinderklinik-Chef Thomas Müller hat auf eine gefährliche Entwicklung aufmerksam gemacht. Wie berichtet, könnten in Tirol Kassenstellen seit Jahren nicht nachbesetzt werden. Und das, obwohl die Zahl der Kassenärzte für die Jüngsten mit 23 im Bundesländervergleich sehr bescheiden ausfällt.

Liste Fritz: „Mehr Kassenstellen müssen her.“
Mehrere Eltern berichteten der „Krone“ von Odysseen auf der Suche nach einem Kinderarzt. Andrea Haselwanter-Schneider von der Liste Fritz sieht ÖGK und Regierung gefordert. „Mehr Kassenstellen und mehr Ausbildungsplätze für das Fach Pädiatrie müssen her“, lauten ihre zentralen Forderungen. Neos-Klubobmann Dominik Oberhofer ortet auch Versäumnisse beim Land, etwa bei der schulärztlichen Versorgung. Diese sei mehr als mangelhaft. Oberhofer: „Acht Anträge dazu haben wir eingebracht, alle von der Regierung schubladisiert.“

Finanzielle Anreize für Studium und Ausbildungsplätze
Andreas Huss, als Dienstnehmer-Vertreter seit 1. Juli turnusmäßig wieder Obmann der ÖGK, kann dem von Klinik-Direktor Müller vorgeschlagenen Modell viel abgewinnen: Dieses sieht vor, dass u.a. die ÖGK Ausbildungsplätze für jene mitfinanziert, die dann eine Kassenstelle übernehmen.

Ein Anreizsystem, das Huss bereits im Studium etabliert sehen möchte. „Ein Stipendium für jene, die dann im öffentlichen System arbeiten“, umreißt er die Idee. Mit dem Ministerium werde gerade verhandelt. Huss erinnert daran, „dass Österreich genug Ärzte hat, diese aber falsch verteilt sind“.

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