„Schlimm wie Twitter“

Nutzer beklagen Zensur in Trump-Netzwerk

„Truth Social“ heißt die Plattform, mit der Trump „der Tyrannei“ der großen Tech-Konzerne die Stirn bieten will.

(Bild: Chris DELMAS / AFP)

Ausgerechnet Donalds Trump soziales Netzwerk Truth Social hat offenbar mit Zensurvorwürfen zu kämpfen. Einem US-Bericht zufolge häufen sich Beschwerden von Nutzern, die der Plattform vorwerfen, „sensible Inhalte“ zu filtern. Andere beklagen, blockiert worden zu sein.

„Truth Social“ war diesen Februar an den Start gegangen. Trump höchstpersönlich hatte versprochen, sich mit der Plattform der „Tyrannei“ der großen Tech-Konzerne, die ihn seiner Meinung nach zensiert hatten, entgegenzustellen. Meinungsfreiheit sollte demnach auf „Truth Social“ großgeschrieben werden, doch einem Bericht des US-Nachrichtenportals „Daily Beast“ zufolge machen dort derzeit vermehrt Zensurvorwürfe die Runde.

Demnach sollen „sensible Inhalte“ wie ein beliebtes Anti-Biden-Meme, das den Präsidenten wegen der steigenden Inflationsraten verspottet, mit entsprechenden Warnhinweisen versehen und für den Betrachter zunächst ausgegraut werden. „Dieser Inhalt ist möglicherweise nicht für alle Zielgruppen geeignet“, heißt es in dem Hinweis.

„Fast so schlimm wie Twitter“
Bei Trumps Fanbase kommt das erwartungsgemäß weniger gut an: „Truth Social liebt Zensur“, kritisiert etwa ein erboster Nutzer. Ein anderer findet, dass sich die Plattform „für diese Zensur schämen sollte“. „Es ist fast so schlimm wie Twitter“, zitiert die Website einen weiteren Truth-Social-Nutzer.

Die Vorwürfe wurden dem Bericht nach laut, nachdem eine verifizierte Nutzerin des Netzwerks angegeben hatte, von Trump „blockiert“ worden zu sein. „Ich habe keine Ahnung, aber Präsident Trump hat mich heute auf Truth Social blockiert“, schrieb @Lara8. „Alle, die mich kennen, wissen, dass ich eine sehr loyale Unterstützerin von Präsident Trump und #FreeSpeech-Kämpferin bin. Ich hoffe, es war eine Störung oder ein Fehler.“

Truth Social, das von der 2021 gegründeten Trump Media & Technology Group betrieben wird, hat sich bislang nicht zu den Vorwürfen geäußert.