Mit M2-Prozessor

Ausprobiert: So fühlt sich das neue Macbook Air an

Elektronik
14.07.2022 15:01

Der US-Computerkonzern Apple bringt am Freitag sein neues Macbook Air mit M2-Prozessor nach Österreich. Mit vergrößertem 13,6-Zoll-Display samt Webcam-Einkerbung und erstarktem ARM-Prozessor im gewohnt dünnen Metallchassis spendiert Apple der Laptop-Erfolgsreihe eine Verjüngungskur, auch neue Farbvarianten gibt es. Eines der superdünnen Arbeitstiere hat es bereits ins krone.at-Testlabor geschafft.

Dort wird es in den kommenden Wochen auf Herz und Nieren geprüft: Wir saugen wiederholt den Akku leer und stoppen mit. Wir starten rechenintensive Software, Spiele mit 3D-Grafik, schauen Videos an, surfen, videotelefonieren, bearbeiten Fotos - und werden die gebotene Leistung mit PC-Plattformen von Intel und AMD vergleichen, denen Apple mit seinen Chip-Eigenentwicklungen vor fast zwei Jahren den Rücken gekehrt hat. Zuvor wollen wir an dieser Stelle aber schon einmal einen kurzen Blick auf die Hardware werfen.

Leicht, aber robust gebaut
Nimmt man das Macbook Air erstmalig in die Hand, fällt wenig überraschend sein geringes Gewicht auf: 1,24 Kilo. Es gibt durchaus Windows-Laptops, die sogar noch weniger auf die Waage bringen, aber das Macbook Air wirkt dafür auch recht belastbar. Das robuste Metallgehäuse mit Gummifüßlein ist hochwertig und stabil, zudem äußerst verwindungssteif. Beim Öffnen des Displays fällt auf, dass das Scharnier beim Erreichen eines Winkels von etwa 120 Grad blockiert. Es gibt einen proprietären magnetischen Ladestecker, zwei USB-C-Ports, bereits nach USB-4- bzw. Thunderbolt-3-Standard, und einen Klinkenanschluss.

Tolles Display mit viel Arbeitsfläche
Außerdem sticht das 13,6-Zoll-Display ins Auge - mit sehr dünnen Rändern, wenngleich einer mittigen Aussparung für die 2-Megapixel-Webcam, die vom Betriebssystem berücksichtigt werden muss. Es ist nicht matt, sondern spiegelt. Und es ist sehr hell: Bis zu 500 Candela sollten Reflexionen im Freien ausgleichen. Kontrast und Farbdarstellung des IPS-Bildschirms überzeugen ebenso wie die hohe Auflösung von 2560 mal 1664 Pixeln. Das 16:10-Seitenverhältnis sorgt zwar bei Videos für schwarze Balken, ist aber beim Surfen und Arbeiten im Vorteil: Man hat in der Vertikale mehr Arbeitsfläche.

Äußerst sparsamer Prozessor
Nach unserer ersten Hardware-Inspektion wollen wir uns noch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber der M2-Prozessor mit acht CPU- und weiteren acht (bei teureren Modellen: zehn) Grafikkernen verspricht äußerst sparsam zu sein. Die Ersteinrichtung erfolgte zur Gänze im Akkubetrieb, die Ladeanzeige ging kaum nach unten. Apple selbst bewirbt das Macbook Air mit M2-CPU mit bis zu 18 Stunden Laufzeit, wir sind gespannt auf unsere Messungen.

Hohes Arbeitstempo
Das Arbeitstempo ist trotz sparsamer CPU sehr flott. Hochgefahren ist das System in unter zehn Sekunden. Durch den tauglichen Standby-Modus, aus dem es verzögerungsfrei wiedererwacht und der kaum Strom braucht, wird man es aber ohnehin selten komplett herunterfahren. Anwendungen starten, je nach deren Komplexität, teils verzögerungsfrei. Der Safari-Browser ist sofort offen, der Dateimanager sowieso. Komplexere Programme können aber durchaus auch einige Sekunden Startzeit benötigen. Uns fällt auf, dass während der kompletten Ersteinrichtung und darüber hinaus nie ein Lüfter zu hören war - und erinnern uns: Der Apple-Chip ist hier passiv gekühlt.

Gute Tastatur, großes Touchpad
Die Tastatur bietet einen klaren Anschlag, aber bei einem so dünnen Gehäuse natürlich ziemlich wenig Hub. Sie ist groß genug für längere Texte, die Tastenbeleuchtung fällt auch positiv auf. Das große Touchpad macht einen guten Job und ist drucksensitiv. Das Gerät klingt auch gut - nicht überbordend laut, aber unter Ausreizung seiner Reserven klar und ausgewogen. Im Power-Button sitzt ein Fingerscanner, mit dem man das Macbook Air passwortlos entsperren kann - das gibt es in der Windows-Welt auch.

Das Betriebssystem braucht Eingewöhnung
Das Apple-Betriebssystem macOS ist in Version 12.4 „Monterey“ zugegen und will es Windows-Umsteigern durchaus einfach machen, es gibt bei der Erstinstallation einen Assistenten zur Übernahme der Daten von einem PC. Eingewöhnung brauchen sie dennoch - das fängt bei banalen Dingen wie der Tastenbelegung an. Umsteigern wird auch der umfangreiche Software-Lieferumfang auffallen, ein brauchbares Büropaket ist gleich vorinstalliert. Und natürlich auch jede Menge Apple-Dienste vom App Store bis zum Videostreaming-Abo.

Fazit: Solider Alltags-Laptop zum hohen Preis
Unserem ersten Eindruck nach liefert das neue Macbook Air mit M2-CPU in einem robusten Gehäuse genug Leistung für die alltägliche Arbeit, dazu gibt es ein tolles Display und - die ersten Erfahrungen sind verheißungsvoll - dank ARM-Chip eindrucksvolle Akkulaufzeiten. Das Gerät bietet, bedenkt man die Bauhöhe von 11,3 Millimetern, gute Eingabegeräte und einen ordentlichen Sound. Es ist allerdings nicht gerade günstig. Schon in der Basisversion mit acht Gigabyte RAM und 256-Gigabyte-SSD werden 1500 Euro fällig. Für die Top-Ausstattung mit stärkerer M2-Ausbaustufe, 24 Gigabyte RAM und zwei Terabyte SSD-Speicher legt man das Doppelte hin. Da lohnt es sich, nach Rabatten zu fahnden - etwa für Studenten, die derzeit über Apple, edustore und u:book an vergünstigte Macbooks kommen.

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