Erneuerbare Energie in Niederösterreich soll kräftig ausgebaut werden, darüber sind sich alle einig - über Zeitpläne und die vorgelegten Zahlen ist jedoch ein Politstreit entbrannt.
Wie kommen wir nur raus aus dem Gas? Eine Frage, die sich angesichts explodierender Preise derzeit wohl jeder stellt. Während Häuslbauer verstärkt ihre Alternativen in Richtung Photovoltaik ausloten, setzt man auf politischer Ebene vor allem auf die Windenergie. Anders als Sonnenstrom und Wasserkraft liefern die Rotorriesen auch im Winter verlässlich ihre Kilowattstunden. Wie berichtet, sehen heimische Windkraftbetreiber nun aber großen Aufholbedarf auf politischer Seite – und auch die Klimaziele für 2030 deutlich in Gefahr. „Wir haben daher bereits im März ein Energiewende-Beschleunigungspaket vorgestellt“, reagierte Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf auf den Vorwurf der IG Windkraft, dass hierzulande schlicht der politische Mut fehle. Die Zuständigkeit sieht er aber woanders: „Wir haben uns jahrelang für schnellere Verfahren bei Windparks eingesetzt, aber der Bund war hier säumig und hat stets gebremst.“
Vorzeige-Bilanz oder Schönfärberei?
Und: 100 Prozent des gesamten Strombedarfs in Niederösterreich werden laut Pernkopf „bilanziell aus Wind, Wasser, Biomasse und Sonnenkraft erzeugt“. Offenbar aber wirklich nur „bilanziell“ - denn ziehe man Leitungsverlust und Eigenbedarf der Anlagen ab, gehe die Rechnung nicht auf, ortet man bei der IG Windkraft „Schönfärberei“. Die offiziellen Zahlen des Landes bezweifeln auch die Grünen: „Nach 40 Jahren Betonpolitik kommen jetzt die Windkraftlügen“, übt sich Landessprecherin Helga Krismer schon in Wahlkampfrhetorik. Von den versprochenen hundert neuen Windrädern im Jahr sei man „noch Lichtjahre entfernt“. Heuer sollen es laut Grünen nur 38 Stück sein . . .
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