Sorgen im Innviertel

35 Ortschefs schlagen wegen des Ärztemangels Alarm

Oberösterreich
03.05.2022 13:00
Schwer im Magen liegt den Bürgermeistern des Bezirks Ried die ärztliche Versorgung. Entweder fehlt ein Allgemeinmediziner oder es droht eine Lücke wegen einer Pensionierung. 35 der 36 Ortschefs verfassten nun einen „Hilferuf“ ans Land.

„Wir fordern die Entscheidungsträger des Landes, ein Gespräch mit Ärztekammer und Gesundheitskasse zu suchen, um die Verbesserung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum zu erzielen“. Mit diesen Worten, die auch als Hilferuf verstanden werden können, verfasste 35 der 36 Bürgermeister des Bezirks Ried eine Petition.

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Es liegt auf der Hand, dass die ärztliche Versorgung in das Aufgabengebiet von Gesundheitskasse und Ärztekammer fällt. Dieses Thema darf keinesfalls den Gemeinden zugespielt werden.

Johann Weirathmüller, Bürgermeister in Taiskirchen, ÖVP.

Gerichtet ist sie an die für Gesundheitsangelegenheiten zuständige LH-Vize Christine Haberlander (ÖVP). „Es kann nicht sein, dass die ärztliche Versorgung den Gemeinden zugespielt wird. Außerdem ist es derzeit so, dass es sich die reichen Gemeinden mit finanziellen Anreizen für die Ärzte richten können. Ärmere Gemeinden bekommen dafür sogar ein Rüge von den Landesprüfern, da sie nicht sorgsam genug mit Geld umgehen würden“, hofft Bürgermeistersprecher Johann Weirathmüller aus Taiskirchen auf eine baldige Reaktion von ÖVP-Parteikollegin Haberlander.

Forderung nach neuer Hausapotheken-Regelung
Die Ortschefs aus dem Bezirk sind sich einig, dass zahlreiche ausgeschriebene Stellen nicht besetzt werden, da die Mediziner fix von finanziellen Anreizen durch die Gemeinden ausgehen. „Ebenso wird die Führung einer Hausapotheke als Voraussetzung für die Bewerbung gesehen. Das geht rechtlich gar nicht, wenn im Umkreis bereits eine Apotheke offen hat“, so Weirathmüller. Weiters sei ein gerechteres Entlohnungssystem dringend notwendig.

Ärztekammer: „Weisen seit Jahren auf Probleme hin!“
Die Ärztekammer begrüßt die Petition. „Wir teilen die Sorgen der Gemeinden. Seit Jahren fordern wir die Politik auf, entgegenzusteuern. Leider gab es auf unsere Mahnungen kaum ein Echo. Wir hoffen, dass nun ehrliche Anstrengungen unternommen werden.“

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