US-Minister vor Ort

Russische Angriffe: Kiew gibt sich siegessicher

Ausland
23.04.2022 20:44

Der ukrainische Präsident Selenskyj erklärt, dass der Tag, an dem die Russen die Ukraine verlassen müssten, näher rücke, sein Premier prophezeit gar ein rasches Kriegsende. Selenskyj selbst kündigte zudem den Besuch einer hochrangigen US-Delegation für diesen Sonntag in Kiew an. „Ich denke nicht, dass es ein großes Geheimnis ist. Morgen werde ich ein Treffen mit dem US-Verteidigungsminister (Lloyd Austin) und mit Außenminister (Antony) Blinken haben“, sagte Selenskyj am Samstag bei einer Pressekonferenz in einer U-Bahn-Station in Kiew.

„Der Tag, an dem die Russen die Ukraine wieder werden verlassen müssen, rückt näher“, hatte sich der ukrainische Präsident zuvor in seiner nächtlichen Videoansprache siegessicher gegeben.

Selenskyj spricht von neuer Waffenlieferung
Seinen Optimismus begründet er damit, dass die Ukraine endlich erhalten habe, worum sie gebeten habe. „Mit diesen Waffen“, so Selenskyj, „wird es möglich sein, Tausende Menschen in der Ukraine zu schützen.“ Um welche Art von Waffen es sich dabei handelt und wer sie geliefert haben soll, erklärte der Präsident nicht.

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Jeder muss sich bei jeder Gelegenheit gegen die Besetzung wehren.

Präsident Wolodymyr Selenskyj

Selenskyj rief aber alle Bürger des Landes zum Widerstand gegen den russischen Angriffskrieg auf: „Jeder muss sich bei jeder Gelegenheit gegen die Besetzung wehren.“ Die Menschen sollten nicht mit den Russen kooperieren. Jene, die in von russischen Einheiten kontrollierten Gebieten lebten, sollten diesen „so viele Probleme wie möglich machen“.

Ministerpräsident spricht von raschem Sieg
Betont zuversichtlich gab sich auch der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal in einem Interview für den US-Nachtrichtensender CNN: Er sei absolut sicher, „dass die Ukraine diesen Krieg gewinnen wird. Und zwar in kurzer Zeit.“

Möglicherweise handelt es sich bei diesen doch sehr optimistischen Aussagen um Reaktionen auf eine Einschätzung des britischen Premiers Boris Johnson, der gemeint hatte, es sei sehr wohl noch möglich, dass Russland den Krieg in der Ukraine gewinnen könne.

Ukrainer kämpfen gegen russische Übermacht
Tatsächlich deutet im Moment weder etwas auf einen bald bevorstehenden Sieg der Ukraine noch auf ein baldiges Ende der Kämpfe hin.

Allein in den Gebieten der prorussischen Separatisten Donezk und Luhansk stehen rund 44.000 ukrainische Soldaten einer Übermacht von bis zu 80.000 russischen Soldaten gegenüber. Die Russen rücken konstant vor, stoßen aber auf erbitterten Widerstand. Auch die Kämpfe um das seit Kriegsbeginn eingekesselte Mariupol gehen nach wie vor weiter.

US-Minister am Sonntag in Kiew
Selenskyj kündigte am Samstag zudem ein Treffen mit hochrangigen US-Ministern an. Außenminister Blinken und Verteidigungsminister Austin sollen noch am Sonntag in Kiew eintreffen. Er hoffe, dass auch US-Präsident Joe Biden - „sobald es die Sicherheitssituation zulasse“ - nach Kiew komme, so der ukrainische Präsident. Mit Austin und Blinken werde er über die „Liste der notwendigen Waffen und über die Geschwindigkeit ihrer Lieferung“ reden.

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