Streit um Vergütung

Angriff auf Gema: Hacker ergreifen für YouTube Partei

Web
21.06.2011 09:33
Im Streit um die Vergütung für Musikvideos auf der Internetplattform YouTube zwischen Betreiber Google und der deutschen Verwertungsgesellschaft Gema erhält der US-amerikanische Konzern ungewollte Unterstützung von Hackern. Aktivisten der Gruppe "Anonymous" greifen seit Sonntagabend die Gema-Website an, die seitdem immer wieder in die Knie ging. Es seien aber keine Server gehackt oder Daten entwendet worden, betonte Gema-Sprecherin Bettina Müller am Montag.

Die Gema, eine Vertretung von Urheberrechtsinhabern wie Komponisten, Textautoren oder Musikverlegern, streitet seit langem mit Google um die Abgaben beim Abspielen von Musikvideos auf YouTube. Zuletzt eskalierte der Konflikt, als die Gema eine Klage gegen den Internetriesen Google einreichte, der wiederum seit einigen Tagen versucht, den Ärger der Nutzer auf die Gema zu lenken: Wenn YouTube Videos blockiert, verweist es in der Begründung ausdrücklich auf die deutsche Verwertungsgesellschaft (siehe Infobox).

Daraufhin dürfte sich nun auch Anonymous eingeschaltet haben. Bereits vergangenen Freitag hatte das Hacker-Kollektiv einen Internetangriff auf die Gema angekündigt: "Wir beobachten mit Sorge eure überhöhten Forderungen bezüglich urheberrechtlich geschützten Materials auf YouTube und anderer Plattformen dieser Art", hieß es dort. "Wenn sich dieses Verhalten nicht ändert, sehen wir uns gezwungen, weitere Maßnahmen einzuleiten", lautete die Drohung. Die Hacker kündigten außerdem an, Softwarewerkzeuge verbreiten zu wollen, mit denen auch in Deutschland gesperrte Videos angesehen werden können.

Die Gema wollte sich auf keine Spekulationen über die Urheber der Angriffe einlassen. Der Zeitpunkt der Attacken sowie Diskussionen in Online-Chats am Montag wiesen jedoch klar auf Anonymous hin. Derzeit vergeht kaum ein Tag im Netz ohne Angriffe von Webguerilla-Gruppen auf Internet-Server. Oft kommen dabei sogenannte Denial-of-Service-Attacken (DDoS) zum Einsatz, bei denen Server unter einer Flut von Anfragen in die Knie gehen. Anonymous griff auch bereits die Website der Gesellschaft zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) an, nachdem die Film-Plattform kino.to von Fahndern gesperrt worden war.

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