Abwasser-Untersuchung

Kapfenberger konsumieren mehr Cannabis als Grazer

Steiermark
15.04.2022 08:30

Die Städte Graz und Kapfenberg nehmen jährlich an einer Untersuchung des Abwassers auf Drogenrückstände teil. Forscher ermitteln dadurch den Konsum diverser Substanzen und ziehen internationale Vergleiche. Die aktuelle Studie zeigt: Die Corona-Pandemie hat auch den Suchtmittelkonsum beeinflusst.

Die Steiermark ist im europaweiten Vergleich keine Drogenhochburg. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung im Rahmen einer Abwasserstudie in Kläranlagen, an der Graz und Kapfenberg seit 2019 teilnehmen und die damit etwas mehr als ein Viertel der steirischen Einwohner repräsentiert.

Im Raum Kapfenberg werden deutlich weniger Suchtmittel konsumiert als in der Landeshauptstadt. Bei Alkohol und Cannabis liegen die Obersteirer zwar vorne, bei allen anderen untersuchten Substanzen weist Graz aber einen teilweise deutlich höheren Konsum auf. Im europaweiten Vergleich liegen die steirischen Städte mit ihren Zahlen im hinteren Mittelfeld.

In Zürich wird fünfmal mehr gekokst
So kommen die Steirer nur auf ein Fünftel des Cannabiskonsums von Barcelona, aber auch in Zagreb und Ljubljana wird rund eineinhalb Mal so häufig zum Joint gegriffen. Bei Kokain weisen etwa Brüssel oder Zürich einen fünfmal höheren Wert als Graz auf.

Im österreichweiten Vergleich liegt die Steiermark bei Cannabis und Kokain hinter Tirol, wo die Innsbrucker und Kufsteiner größere Konsumenten sind. Bei Amphetaminen und Crystal Meth ist hingegen Graz die traurige Nummer eins. Ein Vergleich mit weiteren österreichischen Großstädten ist nicht möglich: Wien, Linz und Salzburg nehmen an der Studie nicht teil.

„So können wir frühzeitig reagieren“
Der Grazer Gesundheitsstadtrat Robert Krotzer (KPÖ) betonte die Wichtigkeit des Projekts: „Das Abwassermonitoring ist für uns als Stadt ein wichtiges Instrument. Dadurch können wir etwa ablesen, ob neuartige Suchtmittel bei uns Einzug halten oder ob sich der Konsum bekannter Drogen stark verändert. So können wir frühzeitig reagieren.“

Die Corona-Pandemie hat ihre Spuren auch beim Drogenkonsum hinterlassen. Die „Partydrogen“ Ecstasy und Kokain werden seltener verwendet.

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