Die Corona-Pandemie hat hierzulande den Druck auf die Arbeitnehmer verstärkt und das Stresslevel deutlich erhöht. Gleichzeitig wird das Thema psychische Gesundheit in den Unternehmen kaum bis gar nicht thematisiert. Dies zeigte eine aktuelle Online-Umfrage eines großen österreichischen Jobportals anlässlich des Weltgesundheitstages am 7. April.
In unserer auf Leistung ausgerichteten Berufswelt sehen sich die Beschäftigten mit ständig steigenden Anforderungen und zunehmendem Stress konfrontiert. Bei der aktuellen Befragung unter 1000 Arbeitnehmern gibt fast die Hälfte der Teilnehmer (48 Prozent) an, dass die Pandemie ihr berufliches Stresslevel negativ beeinflusst hat. Kein Wunder: Fehlende Erfahrung mit Homeoffice und einem entsprechenden Zeit- und Pausenmanagement sowie mangelndes Vertrauen von Führungskräften wirken sich zunehmend belastend auf die mentale Gesundheit aus.
Besorgniserregende Ausmaße
Bereits jeder Vierte ist sehr oft mit Stress und Überlastung im Job konfrontiert, 43 Prozent verspüren diesen Druck regelmäßig oder zumindest manchmal. Bei einigen befragten Arbeitnehmern hatte dies bereits weitreichende Auswirkungen: 40 Prozent hatten schon Erfahrung mit Erschöpfungszuständen, knapp jeder Zehnte war aufgrund von Stress bereits im Krankenstand und 5 Prozent erlitten schon einmal ein Burnout. Jeder Zehnte (12 Prozent) hat sogar schon einmal aufgrund von zu viel Stress seinen Job gekündigt.
Kaum Unterstützung durch Unternehmen
In derart schwierigen Zeiten wäre es besonders wichtig, dass Unternehmen auf Maßnahmen wie Vorsorge und Wertschätzung setzen. In der Praxis sieht es jedoch anders aus: 68 Prozent der Befragten geben an, dass das Thema psychische Gesundheit in ihrem Unternehmen kaum bis gar nicht thematisiert wird. Bei 62 Prozent gibt es kein Angebot rund um die mentale Gesundheit der Mitarbeitenden. 15 Prozent sind sich nicht sicher, ob ein solches vorhanden ist.
Die am häufigsten gebotenen Maßnahmen hinsichtlich psychischer Gesundheit am Arbeitsplatz sind laut Erhebung die Hilfe durch externe Berater und Psychologen, Veranstaltungen oder Vertrauenspersonen im Unternehmen (jeweils 22 Prozent). Die mentale Gesundheit von Mitarbeitenden muss in jedem Unternehmen prioritär behandelt werden. Eine zentrale Rolle dabei spielt die Offenheit von Führungskräften für dieses wichtige Thema, wie Experten betonen. Zwar lassen sich Stressfaktoren wie z. B. Zeitdruck nicht immer verringern, aber umso wichtiger ist dann ein gutes Arbeitsklima mit Wertschätzung, Transparenz und Fairness.
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