Mädchen unverletzt

Kinderwagen raste 143 Meter von Bauernhof talwärts

An dieser Stelle stürzte das Kind in den Wald

(Bild: ZOOM.TIROL)

Ein entsetzlicher Schock - dann flossen Tränen der Erleichterung: Vor einem Bergbauernhof bei Söll im Tiroler Unterland machte sich ein Kinderwagen samt einem kleinen Mädchen „selbstständig“ und raste immer schneller werdend talwärts. Kurz vor einer Straße wurde das Kleinkind herausgeschleudert, der weiche Waldboden dämpfte.

Wer angesichts dieses Vorfalls an Schutzengel oder Wunder glaubt, dem will man wohl nur ungern widersprechen: Es war am späten Mittwochnachmittag, als die Mutter und die Oma des wenige Monate alten Mädchens am Hof mit Gartenarbeiten beschäftigt waren.

Die Mama ist überzeugt, die Bremse aktiviert zu haben.

Nina Stepan, Kommandantin der Polizeiinspektion Söll

„Der Kinderwagen stand an einer Stelle, wo er öfters abgestellt wird. Die Mama ist überzeugt, die Bremse aktiviert zu haben“, schildert Nina Stepan, Kommandantin der Polizeiinspektion Söll. Plötzlich setzte sich der Kinderwagen aber langsam in Bewegung, genau in Richtung der steilen Bergwiese!

Nina Stepan, Kommandantin der Polizeiinspektion Söll

(Bild: ZOOM.TIROL)

Untergestell auf Straße geschleudert
Insgesamt 143 Meter, so ergaben Messungen später, raste das Gefährt in die Tiefe. Vermutlich die Rettung: Am Beginn eines Waldes wurde das Mädchen herausgeschleudert – „in einem lichten Bereich mit viel altem Laub und Unterholz, das dürfte die Sturzwirkung vermindert haben“, so Stepan. Die Schale des Kinderwagens wurde indessen vom Untergestell weggerissen. Dieses fiel über eine Steinschlichtung auf den Asphalt und blieb demoliert liegen!

Bruder der Jungmama fuhr zufällig mit Auto vorbei
„Mama und Oma suchten entsetzt nach dem Kind. Der Bruder der Kindesmutter fuhr dann zufällig mit dem Auto beim Wald vorbei, sah den Kinderwagen und setzte die Rettungskette in Gang“, erhob die Polizistin. Als sie selbst am Unfallort eintraf, kniete die Mutter - kaum ansprechbar aufgrund des Schocks - über ihrem Kind. Es wurde samt Mama von Heli 3 in die Klinik Innsbruck geflogen.

Dort ergaben alle Tests: Keine Unfallfolgen, das Mädchen hatte so gut wie keinen Kratzer erlitten. Auch weil eine Verletzung ausblieb, dürfte die Staatsanwaltschaft nicht weiter ermitteln.